Jena. Joshiko Saibou steht vor einem Neuanfang bei den Jenaer Basketballern. Zum gültigen Vertrag fehlt aber noch etwas.

Basketball-Zweitligist Medipolis SC Jena steht vor einem Transfer-Coup: Die Saalestädter wollen den 21-fachen Nationalspieler Joshiko Saibou verpflichten, der 2021 beim frischgebackenen Weltmeister Deutschland noch zum Olympiateam in Tokio zählte.

Der 33-Jährige kommt allerdings aus einer langwierigen Verletzung an die Saale. Er soll zunächst in Abstimmung mit Mannschaftsarzt Dr. Frank-Detlef Stanek sowie der Physiotherapiepraxis refit ein spezielles Vorbereitungsprogramm absolvieren, ehe er ins Teamtraining einsteigen kann. Vorbehaltlich seiner medizinischen Eignung beziehungsweise Freigabe herrscht zwischen Jena und Saibou grundsätzliche Einigung über ein einjähriges Engagement bei den Thüringern. Die Hoffnung ist, dass Saibou bis zum Ligastart Ende September voll einsatzfähig sein wird.

„Ich glaube, dass wir hier eine super Situation haben, um unsere Fans und die Stadt für unseren Sport zu begeistern“, wird der gebürtige Rheinländer in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. „Jetzt möchte ich erst einmal die Mannschaft kennenlernen, freue mich darauf zu trainieren, zu spielen und Rhythmus zu finden“, so der BBL-erfahrene Aufbauspieler.

Trainer Harmsen: „Einer der besten Verteidiger, den ich kenne“

Sein neuer Trainer Björn Harmsen ist von ihm begeistert. „Joshiko ist einer dieser Jungs, gegen die man ungern spielt und die man lieber in der eigenen Mannschaft hat“, lobt er einen „der besten Verteidiger, die ich kenne“. Der potenzielle Zugang sei zudem ein Teamplayer, der alles versuche, um seine Mitspieler besser zu machen und Spiele zu gewinnen, so Harmsen.

Saibou hatte im Mai 2020 für Schlagzeilen gesorgt, als er sich kritisch über die Corona-Beschränkungen geäußert hatte. Es folgte eine Aussprache mit dem Präsidenten des Deutschen Basketball-Bundes Ingo Weiss. Sein damaliger Club, die Telekom Baskets Bonn, entließ Saibou allerdings im August 2020, weil er angeblich gegen Schutzregeln verstoßen habe. Der gebürtige Kölner klagte dagegen und einigte sich mit dem Verein auf einen Vergleich. Damit war das Kapitel abgehakt, 2021 war er ja auch wieder für die DBB-Auswahl aktiv.

Nach zwei Jahren in Frankreich mit seinem Verletzungspech soll die Station in Jena für ihr nun ein Neuanfang in Deutschland werden. Vor zwei Wochen wurde er mit seiner Freundin Fiona stolzer Papa von Töchterchen Imani. „Ich freue mich auf die Herausforderung mit Jena, auf eine erfolgreiche Mission und habe Bock, endlich wieder Basketball zu spielen.“