Berlin.

Helmut Marko hat die Spekulationen um ein mögliches Formel-1-Engagement von Nico Hülkenberg bei Red Bull befeuert.

Sollte der aktuelle zweite Pilot, der britisch-thailändische Fahrer Alexander Albon, die Erwartungen nicht erfüllen, müssten sie sich außerhalb des eigenen Kaders umschauen, sagte der Motorsportchef des einstigen Teams von Sebastian Vettel in einem Interview dem Sender Sky. Dann wären Hülkenberg und der Mexikaner Sergio Perez zwei Kandidaten, betonte Marko.

Der 33 Jahre alte Hülkenberg und der 30 Jahre alte Perez passen eigentlich nicht ins Profil des Teams, das bisher meist junge Fahrer aus dem eigenen Nachwuchsprogramm über das Schwesterteam Alpha Tauri (früher Toro Rosso) in die Motorsport-Königsklasse lotste. Derzeit gebe es in Yuki Tsunoda (20) aus Japan nur einen Kandidaten, dieser sei aber schon für Alpha Tauri verplant, sollte er die nötigen Punkte für die Superlizenz holen.

Was dem aktuellen Piloten neben Red-Bulls designierter Titelhoffnung Max Verstappen fehlt, sei die Konstanz, betonte Marko. Der 77 Jahre alte Grazer erklärte: "In den schnellen Kurven ist Albon auf dem Niveau von Max. Er hat ein, zwei Kurven, wo er unverhältnismäßig viel verliert." Wenn man aber nicht wisse, wann und wie das passiere, sei das ein Unsicherheitsfaktor, "den wir uns nicht leisten können, wenn wir um die WM mitfahren wollen".

Hülkenberg kann reichlich Erfahrung in der Formel 1 vorweisen und zeigte zuletzt bei seinem erneuten Spontan-Einsatz für Racing Point auf dem Nürburgring seine Klasse, als er vom letzten Startrang praktisch ohne jegliche Vorbereitung im Auto bis auf Rang acht vorfuhr.

"Es ist am Auto gemessen die beste Option, die am attraktivsten ist. Es ist das konkurrenzfähigste Auto", kommentierte Hülkenberg jüngst in der "Bild am Sonntag" Richtung Red Bull. Verstappen als Teamkollegen zu haben, wäre schon eine riesige Aufgabe. "Ich würde das gerne herausfinden, mich gerne an ihm messen. Mal schauen, ob es dazu kommen wird", sagte der 179-malige Grand-Prix-Starter, der nach dem Ende seines Renault-Vertrags in diesem Jahr kein Cockpit ergattern konnte.

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