Langenwetzendorf. Kegeln: Die Langenwetzendorferin Marie Gärtig holt bei der U 14-EM in Brezno Gold im Paar- und Silber im Tandem Mixed-Wettbewerb

Großer Bahnhof am Mittwochabend in Langenwetzendorf bei der Rückkehr von Kegel-Talent Marie Gärtig von den U 14-Europameisterschaften aus dem slowakischen Brezno. Bereits sechs Uhr war das DKBC-Team in der mehr als 800 Kilometer entfernten Stadt am Rande der Niederen Tatra aufgebrochen. Im Gepäck hatte die 14-Jährige zwei EM-Medaillen. Bei der Premiere der kontinentalen Titelkämpfe in diesem Altersbereich holte sie Gold im Paar-Wettbewerb mit Pauline Jahn (Neulußheim) und Silber im Tandem Mixed mit dem Aumaer Ben Koschinsky, der seinerseits noch Vizeeuropameister im Einzel wurde.

Viele Kegler vom TSV 1872 Langenwetzendorf bereiteten der edelmetalldekorierten Marie auf dem Grundstück der Gärtig-Eltern einen fulminanten Empfang mit Konfetti-Bombe, Bengalos am Gartenzaun und Deutschland-Fahne.

Als der Knoten platzt, folgen drei deutsche Meistertitel

„Es war schon ein Erlebnis, überhaupt bei dieser EM dabeizusein. Dann gleich im ersten Wettkampf ganz oben auf dem Treppchen zu stehen und die Nationalhymne zu hören, war etwas ganz Besonderes. Ich habe das erst gar nicht realisiert. Ich habe gekegelt, nicht nachgedacht. Und irgendwann hat jemand gesagt: ‘Ihr seid Europameister!’“, erzählte Marie Gärtig, die mit neun Jahren mit dem Kegeln begonnen hat. „Anfangs war sie gar nicht so erfolgreich. Es dauerte etwas, bis der Knoten geplatzt ist. Dann ist sie dreimal in Folge deutsche U 14-Meisterin mit dem Team geworden“, verriet Vater David Gärtig, der auch von einem Anruf der Bundestrainerin im Februar berichtete.

„Es folgte ein erster Lehrgang in Bamberg. Nach dem zweiten stand schon fest, dass Marie mit zur EM fahren würde. Vom schwächeren Abschneiden bei der Einzel-DM in München unmittelbar vor der Abreise hat sie sich nicht beeindrucken lassen. Der eher misslungenen Generalprobe folgte die perfekte Premiere in der Slowakei“, berichtete der Papa stolz. In der neuen Saison wechselt Marie Gärtig zu den Frauen des ThSV Wünschendorf.

In einem ganz jungen Team von Trainerin Silke Rietze spielt sie dann in der Thüringenliga. In diesem Jahr hatte sie mit dem TSV 1872 Langenwetzendorf haarscharf den Gewinn des Greizer Kreispokals verpasst, als die 14-Jährige zur Mannschaft gehörte, die im Herren-Finale in Mehlteuer gegen Blau-Weiß Auma hauchdünn unterlag. Dort hatte sie ihr Duell gegen Ben Koschinsky verloren, mit dem sie sich in Brezno im Mixed-Finale-Tandem der EM erst im Sudden Victory geschlagen geben musste.