Zeulenroda-Triebes. Zum 25-jährigen Bestehen des Tennisclubs Rot-Weiß Zeulenroda blickt unsere Zeitung auf die Geschichte des Vereins zurück.

Als bei der Feier zum 25-ährigen Bestehen des Tennisclubs Rot-Weiß Zeulenroda am Samstag die beiden Violinen-Wunderkinder Gina-Sophie und Chiara-Marie aus Hohenleuben zum Auftakt klassische Klänge beisteuern, kommen kurz Zweifel auf. Soll sich das Klischee erfüllen? Tennis als Sport einer feingeistigen und schampusschlürfenden Elite?

Doch auf den Tischen stehen mehr Bier als Sektgläser und auch ein Blick in die Geschichte des Vereins zeigt: Beim Zeulenrodaer Tennisverein ticken die Uhren etwas anders. Denn das es den Verein und seine Tennisanlage heute gibt, ist auch der Initiative von zwölf Pionieren zu verdanken, die vor der Vereinsgründung noch nie einen Tennisschläger in der Hand hatten.

Liebe zum Tennis aus Mittelfranken importiert

Gegründet wurde der Verein vom inzwischen verstorbenen Volker Graf. Der langjährige Präsident eröffnete in der Stadt ein Planungsbüro und wollte seinen Lieblingssport nicht in der Heimat in Mittelfranken zurücklassen. Zwar gab es den Verein in Triebes schon, doch Graf wollte sein eigenes Baby aus der Taufe heben. Am 1. November 1993 wurde folgerichtig also der TC Rot-Weiß-Zeulenroda ins Vereinsregister aufgenommen.

Von den ersten Vorstandsmitgliedern sind heute noch Andreas Piotter und Frank Nitschke aktiv. Schnell hatte man mit dem ehemaligen GST-Gelände einen Ort für das Vereinsheim und die Anlage ausgemacht. Ein Fördermittelantrag wurde allerdings abgelehnt und so stand das Projekt kurz vor dem aus. Als keiner mehr damit rechnete, flatterte doch die Zusage für die Unterstützung ins Haus. Und so konnte 1995 mit dem Bau der Plätze begonnen werden.

Bereits Mitte des Jahres erfolgte die Einweihung und ab 1996 nahm der Verein am Wettbewerbsbetrieb des Thüringer Tennis Verbands (TTV) in der Kreisklasse der Herren teil. Doch auf dem Gelände war am Anfang vieles noch provisorisch. Zunächst gab es nur einen Bauwagen zum Umziehen. Nobelsport? Fehlanzeige!

Seit 1999 gibt es auch ein Vereinsheim

Erst im Jahr 1997 ging es los mit dem Bau des Vereinsheims. Zwei Jahre später beim 2. Karpfenpfeiferturnier konnte die Heimstube des Vereins eingeweiht werden. Ab dem Jahr 2003 stand das Gerüst für den Tennissport in Zeulenroda sicher und man konnte das „normale“ Vereinsleben genießen. Im Jahr 2014 wurden die drei Sandplätze grunderneuert und im vergangenen Jahr wurde ein Brunnen gebohrt, um die Plätze künftig nicht mehr mit teurem Trinkwasser bewässern zu müssen.

Natürlich feierten die Vereinsmitglieder in den vergangenen Jahren auch einige Erfolge. So gibt es seit 2008 eine gemeinsame Mannschaft mit dem TC Triebes. Damals hatten die Triebeser überraschend den Aufstieg in die Herren-40-Oberliga geschafft. Über fünf Jahre konnte sich Mitglieder beider Vereine in der Liga halten. In den Einzelwettbewerben der Thüringer Landesmeisterschaften konnte Bernd Linsmeier zwei Landesmeistertitel sowie Michael Glock und Andreas Mehske jeweils dritte Plätze erringen.

Aktuell zählt der Verein 45 Mitglieder

Heute hat der Verein 45 Mitglieder. Die Triebeser zählen 30 Tennisfreunde. Und auch die Mär vom elitären Sport sei lange wiederlegt, sagt Andreas ­Mehske. „Unsere Mitgliedsbeiträge sind so hoch, wie bei jedem anderen Verein.“ Dennoch müsse man um den Nachwuchs kämpfen. Schnupperkurse, Jugendarbeit und Trainerstunden sollen mehr junge Leute für den Sport begeistern. Mit Schampus allerdings könne und wolle der Verein nicht punkten.