Schleiz/Bad Lobenstein. Commerzbank verzeichnet erfolgreiches Jahr 2018. Kasse in der Schleizer Filiale wird zum Juni geschlossen.

Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr im Saale-Orla-Kreis Kunden hinzugewonnen und das verwaltete Vermögen gesteigert.

Die Zahl der Privatkunden stieg in den Filialen in Schleiz und Bad Lobenstein netto um 410. Wobei rund 190 Kundenabgänge im vergangenen Jahr verzeichnet wurden. Insgesamt zähle die Commerzbank nun 10.300 Privatkunden. Als Grund für den Kundenzuwachs nannte Filialdirektor Markus Lubin die Schließung einer Bankfiliale eines Mitbewerbers in Schleiz sowie Gebührenerhöhungen im benachbarten Bayern, wo hiesige Pendler bisher ihre Konten hatten. Im Geschäftskundenbereich würden insgesamt nun rund 1000 Kunden geführt, was einen Zuwachs von rund 50 Geschäftskunden im vergangenen Jahr bedeute.

Fast 60 Prozent mehr Ratenkredite

Das betreute Vermögen der Commerzbank-Kunden belief sich zum Jahresende auf 138 Millionen Euro, was einer Steigerung von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das größte Wachstum verzeichnete die Commerzbank im Bereich der Ratenkredite. Diese seien im Vergleich zum Vorjahr um 59 Prozent auf ein Volumen von 3,9 Millionen Euro angestiegen. Der durchschnittliche Ratenkredit betrage 15.000 Euro. Etwa ein Drittel aller Rahmenkredite wurden für den Autokauf oder Modernisierungsvorhaben bei Immobilien gewährt. Das Geschäft mit Immobilienkrediten hingegen stagniert und lag im vergangenen Jahr bei einem Volumen von 3,1 Millionen Euro. „Da teilweise die Bauplätze fehlen, kaufen sich viele Kunden bereits bestehende Immobilien“, geht Lubin näher auf das Immobilien-Kreditgeschäft ein.

In Sachen Geldeinlagen verzeichnet die Commerzbank im Saale-Orla-Kreis im Bereich der unverzinsten Konten 67 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von 9,6 Prozent im Vergleich zu 2017. Eine Umfrage habe ergeben, das jeder zweite Thüringer immer noch ein Sparbuch habe, obwohl dieses kaum Zinsen abwerfe. Daher werbe die Commerzbank für Depoteinlagen. Bei diesen sah es im vergangenen Jahr allerdings nicht so gut aus. Es musste ein Minus von 9,2 Prozent verzeichnet werden. Damit liegt das Depotvolumen bei 39,8 Millionen Euro. „Der Dax fuhr im vergangenen Jahr allerdings ein Minus von 18 Prozent ein“, bemerkt Lubin. Als Mitgrund für die Verringerung des Depotvolumens nennt der Filialdirektor auch den heimatbasierten Depotaufbau. „Wir empfehlen allerdings die globale Streuung, anstatt auf Unternehmen in der unmittelbaren Region zu setzen“, erklärt Lubin.

Im Bereich des digitalen Bankengeschäfts verzeichnet die Commerzbank einen Anteil von 48,1 Prozent ihrer Kunden bei der Nutzung des Online Bankings. Dieses kann je nach Wunsch nur die Einsicht auf das Konto gewähren, als auch die Kontoverwaltung. „Vieles ist bereits bei uns über unsere Apps lösbar, so zum Beispiel eine Baufinanzierungszusage oder die Digitalisierung vorgedruckter Überweisungsträger per Foto“, beschreibt Lubin. Nachdem die Öffnungszeiten der Kasse in der Schleizer Filiale auf täglich 9 Uhr bis 13 Uhr eingeschränkt wurde, wird die Kasse zum Juni abgeschafft. „Alle Kassenvorgänge können über unsere Berater aber auch an den Automaten vorgenommen werden, wie zum Beispiel höhere Bargeldauszahlungen“, erklärt der Filialdirektor. In der Bad Lobensteiner Filiale gibt es die Kasse seit 2012 schon nicht mehr.

Strukturell haben sich bei der Commerzbank auch ein paar Änderungen ergeben. Im Unternehmensbereich werden nun Gera, Altenburg, Greiz, Schleiz und Bad Lobenstein zusammengefasst. Außerdem ist das Umsatzvolumen für Unternehmen, die in den vor Ort ansässigen ­Filialen beraten werden können, angehoben worden – von 2,5 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro.

Der möglichen Fusion von Commerzbank und Deutscher Bank wird gelassen entgegengesehen. Da die Deutsche Bank hier keine Filiale habe, sei nicht von Filialschließungen auszugehen. Eher könne der Kundenzuwachs für mehr Berater vor Ort sorgen. Zurzeit sind in beiden ­Filialen neun Berater angestellt.