Erfurt. Die Lusitanian Ghosts packen wieder ihre wundersamen Saiteninstrumente aus – und etwas Rockattitüde. Brittany Howard schafft sich einen beeindruckenden neuen Sound drauf. Wir haben in beide Alben reingehört.

Wie man Tradition und Moderne mit – buchstäblich und sprichwörtlich zugleich – spielerischer Leichtigkeit verbindet, beweist seit ein paar Jahren die schwedisch-portugiesische Band Lusitanian Ghosts. Auch auf ihrem dritten Album, das schlicht „III“ betitelt ist und als Stereo- oder Mono-Mix nur auf Vinyl und digital erscheint, spielen sie ihre analog aufgenommenen Lieder mit Bass, Schlagzeug und – ganz wichtig – ohne Gitarren, aber mit Cordophones. Diese portugiesischen Saiteninstrumente, die es in verschiedenen Ausführungen und Stimmungen gibt, werden auch als lusitanische Geister (Ghosts) bezeichnet.

Das Cover des Albums „III“ von Lusitanian Ghosts.
Das Cover des Albums „III“ von Lusitanian Ghosts. © European Phonographic/Broken Silence

Klar, dass dabei keine Power-Riffs entstehen, eher Akkordfolgen, die an den Twang von Songs wie „Mr. Tambourine Man“ erinnern. Und doch schafft diese ungewöhnliche und leidenschaftliche Band faszinierend musikalisch-emotionale Momente, dieses Mal sogar im Geiste von Rock-Giganten, Referenzen wie Led Zeppelin oder Captain Beefheart sind nicht abwegig. Eine Wunschvorstellung: Die Zeit wäre reif für eine Projektplatte mit Eric Bazilian und Rob Hyman von The Hooters. Würde passen – wie Arsch auf Eimer.

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Sängerin der Alabama Shakes mit zweitem Solo-Album

Das Cover des Albums „What now“ von Brittany Howard.
Das Cover des Albums „What now“ von Brittany Howard. © Island Records/Universal Music

Von der Musik ihrer Stammband Alabama Shakes entfernt sich Brittany Howard mit ihrem zweiten Solo-Album „What now“ immer weiter: mit beeindruckendem Ergebnis. Streckenweise klingt die Platte, als hätten Prince und Bootsy Collins als Produzententeam fungiert, gelegentlich packt Howard auch das Stroboskop für die Tanzfläche im Techno-Club aus („Prove it to you“).

Die Frau scheint keine Limitierung zu kennen, weder Jazz, Soul, Kinderlied oder Gospel sind ihr fremd. Freilich nie in Reinform, die Übergänge sind fließend. – Eine Platte wie aus einem dampfenden und zischenden Alchemie-Labor.

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