Jena. Jenaer Brass Band Blechklang will die Besucher des Galakonzerts mit einem Novum überraschen.

Sie bezeichnen sich in Deutschland als Missionare einer Musikbewegung, die sich vor allem in England großer ­Beliebtheit erfreut: die Bläser und Schlagwerker der Jenaer Brass Band Blechklang. Denn während es auf der Insel Tausende Brassband-Orchester gibt und sich der Trend auch in der Schweiz und den Benelux-Ländern etabliert, sieht das hierzulande anders aus.

„Wir sind in Ostdeutschland die einzige Konzertbrassband nach englischem Vorbild. Deutschlandweit gibt es wohl nicht mehr als 25 Bands“, sagt Ulrich Richter, Vorsitzender des Blasmusikvereins Carl Zeiss Jena. Das Prunkstück des Vereins, die Band Blechklang, gibt daher auch zur Steigerung der ­Bekanntheit am kommenden Sonntag ihr diesjähriges Galakonzert im Volkshaus.

Während es die letzten Jahre musikalische Reisen nach ­Lateinamerika, Großbritannien oder Hollywood gab, stehen diesmal die „Russischen Nächte“ im Fokus. Romantische ­Musikkompositionen aus Oper, Ballett oder Sinfonik im ersten Teil der Veranstaltung treffen auf ein choreografiertes Showprogramm zur Originalkomposition „Call of the Cossacks“ in Teil zwei.

Beim Publikum einen Aha-Effekt erzeugen

Für das Rahmenprogramm sorgt der Verein Multikulturelle ­Integrationsgruppe Jena. Es werden bei Tanz und Gesang Spezialitäten serviert, Traditionen aufgezeigt und Einblicke in die Kultur Russlands gegeben.

„Der zweite Teil stellt für uns eine absolute Premiere dar, denn erstmals präsentieren unsere Bandmitglieder neben der eigentlichen Musik ein komplett einstudiertes Bühnenprogramm. Formationen, Kostüme, wechselnde Kulissen und sogar ein Triumphzug samt Streitwagen sollen die Besucher überraschen“, sagt Sohn Alexander Richter, Dirigent der Brass Band. Dabei handele es sich keineswegs um einen karnevalistischen Auftritt, sondern vielmehr um ein über Monate vorbereitetes Programm, das durch Regisseur Oliver Jahn detailliert abgestimmt wurde. „Wir freuen uns immer wieder, wenn selbst das Stammpublikum mit Erwartungen ein Konzert besucht, um dieses anschließend mit einem Aha-Effekt zu verlassen“, macht Ulrich Richter neugierig. Die ­­ benötigten Noten und das Equipment kommen extra aus England.

Beim Galakonzert werden die Besucher Klänge von typischen Brassband-Instrumenten wie dem Kornett, Hörner, Pauken, Euphonium und gleich fünf ­Tuben hören. Insgesamt 30 Blechbläser und vier Schlagwerker sind beteiligt. „Die Vielfalt der unterschiedlichen Klangfarben ist enorm. Wir können ­dadurch fast alles spielen, ähnlich wie bei einer Bigband“, sagt Alexander Richter, der auch Vizepräsident des Deutschen Brassband Verbandes ist.

In dieser Funktion bereitet der Berufsmusiker den Brassband-Unterhaltungswettbewerb beim Deutschen Musikfest vom 30. Mai bis 2. Juni in Osnabrück vor. Bei dem Wettkampf mit Musik- und Showelementen ­gehen die Jenaer mit ihrem Programm der „Russischen Nächte“ an den Start. „Mit dem Unterschied, dass es bei genügend Beifall am Sonntag auch Zugaben gibt“, verspricht Ulrich Richter.

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