Fraureuth. Am 21. und 22. Juni lädt das Moshair-Festival zum siebten Mal alle Familien zum weltoffenen Musikhöhepunkt an der Sächsisch-Thüringischen Grenze ein

Sommerzeit ist für viele Musikfans vor allem auch eins: Festivalzeit! Fette Sounds, markante Stimmen, Gitarrenriffs vom Feinsten und das alles unter freiem Himmel im Beisein von Hunderten oder gar Tausenden Gleichgesinnten. Wenn dann noch das Wetter halbwegs passt, steht einem abwechslungsreichen Partywochenende meistens nichts im Weg. Das „Moshen“, also ausgelassenes Tanzen vor der Bühne, ist angerichtet. Elektro, Jazz, Punk, Hip Hop, Rock, Pop – so unterschiedlich wie die Geschmäcker, so groß auch die Bandbreite der Musikstile.

Frank Drese steht eindeutig auf das Rockige. Dafür lebt er, dafür brennt er. Und dafür kam ihm 2013 auch eine besondere Idee: „Damals spielte ich selbst noch mit meiner Band Xisty. Zu unserer Musik ging es immer ­ordentlich ab im Publikum. Daraufhin kam die Überlegung, ein eigenes Festival ins Leben zu ­rufen“, sagt der 37-jährige Hauptorganisator des Moshair-Festivals in Fraureuth.

Dieses findet am 21. und 22. Juni zum bereits siebten Mal auf dem Festgelände der alten Koppel statt. Acht Livebands, von Balkanmusik bis Desert Rock – von Jazz-Funk bis zu afrikanischen Klängen – sollen den ­Besuchern einheizen. Musikalisch können die Organisatoren aus dem Vollen schöpfen. Künstler fragen mittlerweile lange vorher für einen Auftritt an oder werden zu Wiederholungstätern. Doch dieses alternative Festival an der Sächsisch-Thüringischen Grenze zeichnet noch ­etwas anderes aus, sagt Frank Drese, selbst ein Fraureuther Urgestein: „Wir legen ­bewusst sehr viel Wert auf die ­Familienfreundlichkeit. Hier sollen sich alle wohlfühlen und amüsieren. Und das kommt an, denke ich.“

Bereits am Freitag zur Festivaleröffnung um 18 Uhr will Kinderliedermacher Thomas Koppe alle kleinen und großen Gäste zum Mitmachen animieren. Wenn die Sonne dann langsam untergeht und das letzte Kind den Weg ins Bett gefunden hat, darf die Musik dann auch ­etwas berauschender werden.

Am Samstag ist das Gelände bereits ab 10 Uhr zugänglich. Ein kleines Zirkuszelt mit Clown-Show, Kinderyoga, ­Puppentheater oder Riesenseifenblasen überbrücken spielerisch die Zeit bis zum ersten ­musikalischen Gig des Tages in den Nachmittagstunden.

Friedlich, tolerant und weltoffen als Devise

Wem es zwischen all den Aktivitäten zu warm wird, kann sich im Badezuber eine Erfrischung gönnen oder kurz unter die ­Dusche springen. Denn in diesem Jahr haben die Veranstalter neue Anschlüsse und Leitungen im Sanitärbereich verlegt, was wohl auch den Campern und Zeltern während des Festivals in die Karten spielt.

Doch wer steckt eigentlich hinter Planung, Vorbereitung und Durchführung dieser ­Veranstaltung? Die Band von Frank Drese gibt es nicht mehr, dafür aber den Verein „Freiraum-Kultur“. Dieser gründete sich nach dem ersten Moshair vor sechs Jahren spontan auf dem Festivalgelände. Initiator Frank Drese ist gleichzeitig Vereinsvorstand, mittlerweile gehören weitere 20 Mitglieder zum Team. Zusammen „wuppen“ sie einige Veranstaltungen im Ort, darunter die Maifestspiele und eben das alternative Musikfestival zur Sommersonnenwende.

„Auf unserer Freifläche haben wir ideale Bedingungen, fast ­alles wurde von uns selbst ­gebaut und errichtet. Bis zu 1000 Besucher wären kein Problem. Damit erhalten wir uns dennoch den Charme eines kleinen Festivals“, sagt Frank Drese, der in diesem Atemzug den zahlreichen Helfern, Agrargenossenschaften, Firmen und privaten Unterstützern sowie den Nachbarn im Umkreis dankt.

Und auch wenn das Musikevent im langen Festivalkalender ziemlich am Anfang steht, kommen die Besucher aus der ganzen Republik. Manche reisen schon Mittwoch an, worin der vierfache Vater Frank Drese kein Problem sieht. Er selbst würde gern einmal als Rockband „Die Ärzte“ hier begrüßen – auch wenn dies den organisatorischen Rahmen mit Sicherheit sprenge. Doch man ist auch 2019 mit der Qualität der Bands hoch zufrieden und bleibt sich sinnbildlich der alten Weisheit treu: Wo man singt, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen haben keine Lieder.“

Das 7. Moshair-Festival im Überblick

Am 21. und 22. Juni auf der alten Koppel, Greizer ­Straße, 08427 Fraureuth

Einlass am Freitag ab 17 und Samstag ab 10 Uhr

Bis circa 24 Uhr Livemusik, danach spielt ein DJ

2019 treten folgende Künstler auf: Thomas Koppe (Kinderlieder) – Gankino Circus (Balkan Beats) – ­Sebass (Roma-Musik) – Please be quiet in the hallway (Jazz-Funk) – Adjiri Odametey (Afrikanische Weltmusik) – Kamala (Psychedelic Rock) – Skavida (Ska, Reggae) – Jimmy Glitschy (Stoner-Rock)

Kinder bis 14 und ­Senioren ab 65 Jahre ­haben freien Eintritt

Infos und Tickets unter www.freiraum-kultur.de