Berlin. GNTM, DSDS, „The Voice“ 2018: Bei der dritten Blind Audition von „The Voice of Germany“ griffen einige bekannte TV-Gesichter zum Mikro.

Am Donnerstagabend werden die wirklich wichtigen Fragen geklärt. Zum Beispiel, was die perfekte Sitzposition ist, damit sich Mutti nicht beschwert. „Kann ich so sitzen? Oder lieber so?“, fragt Sido – Ja, richtig gelesen, der Rapper, der sonst immer auf so unendlich cool tut – ins Publikum.

Sind wir mal ehrlich: Peinlicher, als der „Ar***f***song“ kann es für die Mutter des Rappers nicht mehr werden. Also Sido, entspannt zurücklehnen!

Nachdem diese Frage geklärt ist, beginnt bei „The Voice of Germany“ eine Folge der Wiederholungstäter. Da ist alles dabei. Der, bei dem sich im vergangenen Jahr in den Blind Auditions niemand umgedreht hat. Der, der schon bei „Deutschland sucht den Superstar“ war. Und die, die bei Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ war und standesgemäß beim Umstyling so unendlich geflennt hat, als ihre Haare abgeschnitten wurden.

Brüchig, vernuschelt, dreckig – der Trend bei „The Voice“

„Dieses Jahr sollen sich alle umdrehen“, kündigt Philipp kurz vor seinem Auftritt an. 2018 tat es keiner. Mit „Power over me“ will er diesmal überzeugen. Und tatsächlich, es gelingt ihm. Auch, wenn in der ersten Strophe noch deutlich die Nervosität rauszuhören ist und die Stimme manchmal beginnt zu brechen, drehen sich alle Coaches für den 20-Jährigen um.

Nach seinem frühen Aus in der Staffel von 2018 trat Philipp nun erneut bei „The Voice of Germany“ an – mit Erfolg.
Nach seinem frühen Aus in der Staffel von 2018 trat Philipp nun erneut bei „The Voice of Germany“ an – mit Erfolg. © Sat.1/ProSieben/André Kowalski | SAT.1/ProSieben/André Kowalski

Obwohl Alice Merton den Ingolstädter mit einer internationalen bevorstehenden Karriere – da bekommt man fast schon Flashbacks zu alten Samu-Zeiten – versucht, in ihr Team zu locken, entscheidet sich dieser für Rea Garvey. Ein heißer Kandidat für das Finale ist er sicher nicht, aber der Erfolg beim zweiten Anlauf sei ihm gegönnt.

Die nächste Kandidatin ist Sally Haas. Sie ist bereits für Heidi Klum über den Catwalk stolziert und hat bei „Germany’s Next Topmodel“ den sechsten Platz nach Hause geholt. Ob ihre Karriere bei „The Voice of Germany“ ähnlich erfolgreich wird, ist fraglich.

Letztendlich singt sie so, wie es gerade der Trend zu sein scheint. Zumindest bei dieser Sendung. Etwas brüchig, die Wortenden vernuschelnd, dreckige statt saubere Tonübergänge. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Mit „Riptide“ überzeugt die 20-Jährige zwei von vier Coaches. „Ich habe es eben nicht gefühlt“, begründet Sido seine Entscheidung, sich nicht umzudrehen.

Früherer DSDS-Kandidat Erwin Kintop will es noch mal wissen

Dafür fühlt er es bereits nach wenigen Takten bei Erwin Kintop. Dieser hat bereits 2013 bei „Deutschland sucht den Superstar“ teilgenommen und belegte dabei den sechsten Platz. Es folgten zwei Singles, die mit ihrem Rummsa-Rummsa-Beat unweigerlich an die Handschrift von Dieter Bohlen erinnern.

Dann aber die Entscheidung: das alles ist zu viel: „Leute sind zu meinem Haus gekommen, um Fotos von mir zu machen.“ Daraufhin hat der 23-Jährige seine Karriere auf Eis gelegt und eine Ausbildung zum Lagerlogistiker absolviert. Doch jetzt will er es nochmal wissen. Dabei kommt die Frage auf: ‚Wenn es ihm damals zu viel war, wieso sollte es diesmal anders sein?‘

Alice Merton- Das wird mein cooler Spruch für The Voice

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    Erwin Kintop sorgte mit einer A-capella-Einlage für Gänsehaut.
    Erwin Kintop sorgte mit einer A-capella-Einlage für Gänsehaut. © Sat.1/ProSieben/André Kowalski | SAT.1/ProSieben/André Kowalski

    Seine Performance ist sehr solide, er könnte sich allerdings den einen oder anderen Schlenker sparen. Wenn Erwin singt, dann ist das wie ein Geschenk mit 100 Schleifen. Nur weil es mehr Schleifen sind, heißt es nicht, dass das Geschenk schöner wird. Nach seiner Performance wird allerdings auch klar, dass James Arthurs „You Deserve Better” nicht unbedingt der allerbeste Song für ihn ist. Als die Coaches fragen, ob er auch etwas weniger kann, stimmt er A-capella „You Are The Reason“ von Calum Scott an – und sorgt damit für Gänsehaut.

    Sichtlich beeindruckt werben die vier Coaches um ihn. „Ey, Mark, ich liebe dich. Du hast ein Video mit Luke Mockridge“, erklärt Erwin. Na, wenn es doch so einfach ist. Mark Forster zückt sein Smartphone und ruft seinen Kumpel direkt mal an. Via Facetime. Davon ist nicht nur das Talent begeistert, sondern auch Luke Mockridge, der erstmal für seine neue Sendung werben kann, zu der er – sollte Erwin Mark als Coach wählen – ihn auch für einen Auftritt einlädt. Kurz hat man den Eindruck, der 23-Jährige lasse sich wirklich davon beeinflussen, überraschend fällt die Entscheidung dann doch für „Team Rea“

    Oxa springt mit Überschlag ins Team Mark

    „Ich bin Performer, ich bin Künstler, ein Junge, ein Mädchen“, sagte Oxa über sich.
    „Ich bin Performer, ich bin Künstler, ein Junge, ein Mädchen“, sagte Oxa über sich. © Sat.1/ProSieben/André Kowalski | SAT.1/ProSieben/André Kowalski

    Insgesamt fällt bei der dritten Blind Audition auf, dass es dieses Jahr zwar ein paar gute Stimmen gibt, aber leider auch überdurchschnittlich viele, bei denen die Töne nicht zu 100 Prozent an der richtigen Stelle sitzen. Da verwundert es umso mehr, dass Oxa, die bereits für Jennifer Lopez getanzt hat, nur einen Buzzer – und zwar Marks – bekommt.

    „Ich bin Performer, ich bin Künstler, ein Junge, ein Mädchen“, stellt sich die 29-Jährige Tänzerin vor, die mit „Toy“ einen kraftvollen Auftritt hinlegt und das Publikum mit ihrem Überschlag in Ekstase versetzt. „Ich hab ein bisschen Angst. Aber ich freue mich, dass du in meinem Team bist“, erklärt Mark Forster.

    Nachdem die zweite Sendung gefühlt das tiefste Niveau in der Geschichte der Musikshow erreicht hatte und es nun bei der dritten Sendung wieder etwas bergauf geht, hofft man, dass es am Sonntag so weitergeht. Sowohl gesanglich als auch mit dem deutlich netteren Sido.