Berlin. Sebastian Preuss hat sich als „Der Bachelor“ wenige Freunde gemacht. Auch im Finale der RTL-Kuppelshow sorgte er für Ärger und Tränen.

  • Beim „Bachelor“ fiel der Rosenkavalier Sebastian Preuss mit seiner direkten und ehrlichen Art auf, was nicht gerade für Sympathiepunkte bei den Fernsehzuschauern sorgte
  • An diesem Mittwoch wurde das Finale der diesjährigen Staffel im Fernsehen ausgestrahlt und Preuss blieb sich seiner Art treu:
  • Denn das gab es in keiner „Bachelor“-Staffel zuvor: Sebastian Preuss gab keiner der Frauen im Finale eine Rose und bleibt somit allein
  • Er liefert auch eine logische Begründung für seine kuriose Entscheidung – dabei könnte er sogar fast sympathisch wirken
  • Unsere Autorin findet: Die zehnte Staffel der RTL-Kuppelshow war die bislang abscheulichste

An Sebastian Preuss werden sich die Fans von „Der Bachelor“ definitiv noch eine ganze Weile erinnern. Für viele ist der RTL-Junggeselle der Staffel von 2020 schon länger der unsympathischste „Bachelor“ der Fernsehgeschichte. Und nun hat der 29-Jährige auch noch im Finale der Kuppelshow für einen Eklat gesorgt, den es so noch in keiner Staffel gegen hatte.

Ausgerechnet in der Jubiläumsstaffel bekommt keine der beiden „Mädels“ die letzte Rose. Sebastian Preuss bleibt lieber alleine, als mit Wioleta Psiuk oder Diana Kaloev eine „Beziehung“ einzugehen – oder zumindest so etwas wie das Siegerpaar der Staffel zu bilden.

Schon zu Beginn des Finales äußert der gebürtige Münchner Zweifel: Zwar habe er „ultimative Dates“ gehabt und aus 22 Damen die besten zwei ausgewählt, jedoch herrsche noch Unklarheit. „Ich glaube, verliebt zu sein, ist eine der stärksten Drogen, und ich glaube nicht, dass ich da gerade bin. Ich spüre kein Verliebtsein.“

Er möge beide Mädchen sehr, aber irgendwas fehle ihm, sagt Sebastian Preuss, kurz bevor seine Mutter die beiden Finalistinnen kennenlernt. Für ihn sei die Vergabe der Rose nicht nur ein ‚hey, ich kann mir was mit dir vorstellen‘, sondern ein respektvolles Versprechen, was er auch einhalten wollen würde.

Kurz vor dem großen Finale ist Sebastians Mutter Conny nach Mexiko gereist und schaut sich die beiden verbliebenen Kandidatinnen an.
Kurz vor dem großen Finale ist Sebastians Mutter Conny nach Mexiko gereist und schaut sich die beiden verbliebenen Kandidatinnen an. © TVNOW | TVNOW

„Bachelor“-Finale lässt Sebastian (fast) sympathisch wirken

Das klingt ja fast schon nach Traummann. Ein Mann, dem man beim Wort nehmen kann. Der einem ein Versprechen gibt und das auch einhält. Der verantwortungsbewusst seine Entscheidungen trifft. Würde man die Finalfolge isoliert betrachten, könnte man fast so etwas wie Sympathie für den 29-Jährigen entwickeln. Wären da nicht die acht anderen Folgen.

Liebt er sie noch? Das wurde aus den Bachelor -Paaren

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    Bis zu dem Flamingo-Date im Halbfinale habe er ein Kribbeln im Bauch gespürt, wenn er Wioleta traf. Doch dann habe er dieses „leicht egoistische Verhalten gesehen“. Selbst das verzeiht man dem Bachelor irgendwie. Denn dieser mittelschwere bis hochgradige nervliche Zusammenbruch von Wioleta, als sie realisierte, dass sie nicht die Nacht miteinander verbringen werden, hat dem Model – das für Ananas-Kostüme im Discounter wirbt – viele (wenn nicht alle) Sympathiepunkte gekostet. Das Halbfinale könnte ebenso als Erklärvideo stehen für „Wie turne ich meinen Datepartner möglichst effizient ab“.

    Im Gespräch mit „Bastis“ Mutter wirkt die 28-Jährige wie ein Schulmädchen, das die Antworten auswendig gelernt hat und sie versucht ordnungsgemäß zu beantworten.

    Doch der Bachelor fühlt sich nicht „geborgen und frei“ bei ihr. Er habe den Eindruck, dass sie sich zurückzieht. Trotzdem küsst er sie, als beim anschließenden Date wieder betretenes Schweigen herrscht. Und genau das ist es, was ihn eben zu keinem Gentleman macht. Es ist schon offensichtlich, dass sich dieser Mann nicht für diese Frau entscheiden wird, und trotzdem sucht er die körperliche Nähe und spielt mit ihren Gefühlen.

    Sieht aus wie eine Hochzeit, ist aber noch nicht mal ein „Bachelor“-Paar: Sebastian Preuss mit Wioleta.
    Sieht aus wie eine Hochzeit, ist aber noch nicht mal ein „Bachelor“-Paar: Sebastian Preuss mit Wioleta. © TVNOW | TVNOW

    Sebastian Preuss behält im „Bachelor“-Finale seine letzte Rose

    Ähnlich ergeht es auch Diana. „Ich liebe Eltern. Die mögen mich eigentlich auch“, sagt Diana noch kurz bevor sie Sebastian Preuss Mutter Conny kennenlernt. Ihre beneidenswerte Lockerheit scheint auch Conny zu beeindrucken: „So viel Auswahl gibt’s ja nicht mehr, aber sie steht bei mir ganz oben“, urteilt sie im Anschluss, als sie sich alleine mit ihrem Sohn unterhält. Er wendet ein, dass er ein ernsthaftes Problem habe, wenn man „schandelig“ mit seinem Körper umgehe. Und da wird einem klar: Es ist keine von beiden.

    „Der Bachelor“ Sebastian Preuss und Kandidatin Diana im Show-Finale. Die begehrte Rose bleibt in der Vase.
    „Der Bachelor“ Sebastian Preuss und Kandidatin Diana im Show-Finale. Die begehrte Rose bleibt in der Vase. © TVNOW | TVNOW

    Schließlich behält „Der Bachelor“ 2020 tatsächlich seine letzte Rose für sich.

    Für diese Entscheidung hätte er sich Respekt verdienen können. Doch das Problem an Sebastian Preuss ist, dass er alles zu seinem Besten auslegt. Er misst mit zweierlei Maß.

    Immer wieder schleckt er sich feuchtfröhlich mit Kandidatin Leah ab, bis ihm – ganz plötzlich – in der siebten Folge auffällt, dass sie ja so unnatürlich ist und er das eigentlich gar nicht mag.

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      Auch Dianas aufgespritzte Lippen stören ihn. Das sagt er ihr auch schon, kurz nachdem sich die beiden kennengelernt haben. Er selbst ist zwar – soweit wir das wissen – nicht schönheitsoperiert, aber tätowiert. Ist das nicht auch eine „Verschandelung“ des Körpers? Immerhin spritzt man sich dabei auch etwas unter die Haut.

      Seine Entscheidung gegen Diana begründet er damit, dass er Jugendlichen ein Vorbild sein wolle. Und mit einer rauchenden Freundin könne er das nicht.

      Basti, wach auf! Eine rauchende Freundin ist dein kleinstes Problem!

      Du benimmst dich wie jemand, der sich mehrere Stunden im Schuhgeschäft beraten lässt, welches nun das beste Paar ist, jedes anprobiert, um dann nach Hause zu gehen und sich dort die Schuhe online zu bestellen. Denn da sind sie ja günstiger. Dem armen Mitarbeiter hast du dabei Nerven und Zeit geklaut und er muss im Anschluss stundenlang Schuhe einsortieren.

      Die zehnte Staffel „Bachelor“ war mit Abstand die abscheulichste, die es je gab. Da kann auch Sebastians Mutter, die als gestandene, herzenswarme und patente Frau rüberkommt, nichts dran ändern. „Er ist kein Macho, kein Narzisst und kein Sexist. Das ist einfach purer Unsinn“, verteidigte seine Mutter Conny ihren Sohn in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung.

      Es tut mir leid, liebe Conny. Genau das ist er.

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