Berlin. Am Wahlabend war auch der neue Fernsehsender “Bild“-TV mit dabei. Dessen Berichterstattung könnte jetzt allerdings Konsequenzen haben.

Für die großen Fernsehsender ist der Abend nach der Bundestagswahl das wichtigste Ereignis des Jahres. Neben den öffentlich-rechtlichen Platzhirschen von ARD und ZDF kämpfen auch private Fernsehsender um Zuschauerinnen und Zuschauer - so auch "Bild"-TV, der neue Fernsehsender aus dem Hause Axel Springer.

"‘Bild’ ist dort, wo es heute spannend wird", hieß es zu Beginn des Wahltages noch von Julian Reichelt, dem Chefredakteur der "Bild"-Zeitung. Auch deshalb waren nicht wenige Zuschauende überrascht, als der Sender kurz nach der Veröffentlichung der ersten Prognose das Bild der Konkurrenz von ARD und ZDF zeigte.

Doch damit nicht genug: Später zeigte der neue Fernsehsender der größten Boulevardzeitung auch noch rund 15 Minuten aus der sogenannten Elefantenrunde und Ausschnitte eines Interviews mit SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. Das ZDF-Logo wurde dabei nur halbherzig vom "Bild"-TV-Senderlogo verdeckt.

"Bild.tv": Keine Genehmigung für ARD-Bild

Nach Informationen von "t-online" gab es für die Übernahme des Bildes keine Genehmigung: "Wir haben keine Vereinbarung mit der 'Bild'", so der ARD-Sprecher Bernhard Möllmann. Der Vorfall könnte Konsequenzen für "Bild"-TV haben: "Wir behalten uns vor, das Vorgehen rechtlich zu prüfen”. Das ZDF und "Bild"-TV reagierten bislang noch nicht auf Anfragen von "t-online".

Auf Twitter reagierten Nutzerinnen und Nutzer verwirrt, aber durchaus auch amüsiert auf den Vorfall. "Also wer ‘Bild’-TV guckt, bekommt geklaute Inhalte von ARD und ZDF? Das ist allerdings sehr lustig", schrieb Twitter-Nutzer @ennopark.

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"Bild"-TV hatte in letzter Zeit wiederholt die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten kritisiert. Diese Kritik galt augenscheinlich nicht der Wahlberichterstattung von ARD und ZDF.