Mainz. Der ehemalige ZDF-Journalist Ruprecht Eser ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Er prägte und moderierte jahrelang das „heute journal“.

Ruprecht Eser ist tot. Der ehemalige ZDF-Chefreporter und -Korrespondent starb am Freitag im Alter von 79 Jahren. Das gab Esers früherer Sender bekannt. Er war insgesamt 37 Jahre für das ZDF tätig.

ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten sagte: „Wir trauern um einen Vollblutjournalisten und hartnäckigen Interviewer, der jahrzehntelang die politische Berichterstattung des ZDF prägte, zumal während der deutschen Wendejahre.“

Ruprecht Eser & das „heute journal“

1970 begann Eser beim ZDF. Er profilierte sich zunächst auf dem Gebiet der politischen Reportagen und Dokumentationen, war dann aber schon früh als Redaktionsleiter Innenpolitik für Wahl- und Sondersendungen verantwortlich.

Ab 1985 war Eser Moderator, später auch Redaktionsleiter des „heute journal“ – auch während der Wendezeit 1989/1990. Diese zu begleiten, bezeichnete Eser später als einen Höhepunkt seines journalistischen Lebens. Von 1993 an – nach einem einjährigen Abstecher zum Privatfernsehen – moderierte Eser zehn Jahre lang die Sonntagstalkshow „halb 12 – Eser und Gäste“. Lesen Sie auch: „Markus Lanz“: Iran-Expertin kritisiert Bundesregierung

Ruprecht Eser in London, dann Professor

Von 2004 bis 2009 berichtete Eser, 1943 in der Lutherstadt Wittenberg geboren, als Leiter des ZDF-Studios in London über die Ereignisse im Vereinigten Königreich. Erstmals war er dort in den Jahren 1984 und 1985 als ZDF-Korrespondent im Einsatz.

Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst war Ruprecht Eser in der Ausbildung von journalistischem Nachwuchs aktiv. Er fungierte als Professor für Fernsehjournalismus an der Universität Leipzig.

Dort verbrachte Eser auch seine Schulzeit, seine Familie floh dann aber vor dem Mauerbau nach West-Berlin. Nach dem Studium der Publizistik, Politologie und Soziologie an der FU Berlin arbeitete er zunächst beim German Service der BBC in London und für verschiedene deutsche Zeitungen. (dw/afp)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.