Berlin. Bei “The Masked Singer“ wurde ein ehemaliger Weltmeister demaskiert – und Garvey vermutete im Stinktier-Kostüm den Bundespräsidenten.

Auch nach jahrelangen Karrieren im Showgeschäft gibt es für die meisten Langzeit-Prominenten immer noch Momente, in denen sich ihnen vor Lampenfieber der Magen umdreht. Glaubt man aktuellen und ehemaligen Teilnehmenden von "The Masked Singer", ist die Gesangsshow bei ProSieben einer dieser Adrenalin-Kicks. Für den eliminierten Kandidaten der zweiten Runde – einen ehemaligen Fußballspieler im Hammerhai-Kostüm – war die Show laut eigener Aussage sogar aufregender als das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1990. Doch der Reihe nach.

"The Masked Singer": Auch Moderatoren und Rateteam warfen sich in Schale

Es war ein wahrlich "toller Auftakt" der fünften Staffel von "The Masked Singer" in der vergangenen Woche, das macht Moderator Matthias Opdenhövel direkt zu Beginn der zweiten Folge klar. Und da sich in dieser Show so vieles um die Kostümierung der Teilnehmenden dreht und die Kandidaten und Kandidatinnen dafür in der Regel die meiste Aufmerksamkeit bekommen, hier ein kurzer Blick auf die Garderobe von Moderation und Rateteam: Durch den Abend führt Opdenhövel, leger im marineblauen Anzug mit weißen Sneakers, am Ratepult: Rea Garvey in schlammbrauner Bomberjacke, Ruth Moschner im schwarzen Pailetten-Glitzer-Outfit und Gast-Rätslerin Janin Ullmann, in einem magentafarbenen Blazer ohne sichtbaren BH. Voilà, weiter im Programm. Lesen Sie hier: "The Masked Singer": Was man zur neuen Staffel wissen muss

Denn während in der ersten Folge bereits Tagesschau-Moderator Jens Riewa unter dem Chilischoten-Kostüm enttarnt worden war, so scheint es diesmal, als hätten so manche der Kandidaten und Kandidatinnen ihre erste Nervosität ab- und gesanglich einen Zahn zugelegt.

Zwei neu entdeckte Profis bei "The Masked Singer"?

Die Raupe “Rockröhre" Resi begeistert auch in dieser Folge mit einer perfekten Darbietung eines Tina-Turner-Hits, die Heldin nach ihrem rauchigen Nirvana-Cover mit einer Eigeninterpretation einer Avril-Lavigne-Ballade (Garvey: "Stimmlich haust du mich weg!"). So weit, so stabil. Überraschend tonsicher zeigen sich dagegen das blaue Müllmonster Mülli Müller – er gibt eine klimaaktivistische Darstellung von "Radioactive" vor Protestschildern zum Besten – und die Kandidatin im Kupido-Mops-Kostüm. Sie war in der ersten Folge laut ihrem Einspielerfilm "sehr aufgeregt".

Die Möpsin: Dass die Person unter dem Kostüm mit dem Singen Geld verdient, daran zweifelt nach ihrem Auftritt bei
Die Möpsin: Dass die Person unter dem Kostüm mit dem Singen Geld verdient, daran zweifelt nach ihrem Auftritt bei "The Masked Singer" niemand mehr. © Joshua Sammer/Getty Images | Joshua Sammer/Getty Images

Nun aber scheint die Amorette nur noch anderen Herzflattern zu bescheren: Sie eröffnet die Show an diesem Abend mit Rihannas "We Found Love" vor einer Hochzeitsgesellschaft, in der sich ein Pudel und ein bizarres Oktopus-Geschöpf mit langen Tentakeln im Gesicht das Ja-Wort geben. Als Moschner den Auftritt enthusiastisch mit "Was für ein Organ!" quittiert, weiß kurz niemand, ob sie damit die Mopsstimme, die Tentakel des Bräutigam oder doch Opdenhövel meint, der gerade zurück auf die Bühne läuft. Immerhin: Dass Mülli Müller und die Möpsin mit dem Singen Geld verdienen, daran zweifelt nach dem heutigen Abend wahrscheinlich niemand mehr.

"The Masked Singer": Französisch-Performance verrät Teddy

Etwas irritierend muten dagegen die sprachlichen Bemühungen manch anderer an. Sowohl der Teddy als auch das Stinktier ziehen den französischen Akzent und das stumme H stur durch. Besonders die lädierte Teddybärin kann ihre wahre Herkunft trotz frankophoner Songauswahl – sie singt ein Medley aus Edith Piaf und Stromae – und klischeehafter Baskenmütze allerdings nicht länger verheimlichen: "Ich denke, die französische Sprache war eine Ablenkung", mutmaßt Detektiv Garvey. "Die Person kommt eher aus Berlin als aus Paris." Moschner entfährt nach dem Auftritt ein nicht näher zuzuordnendes "Leck mich!", der wackelige französische Gesang scheint sie unterhalten zu haben. Auch interessant: "The Masked Singer": Was gewinnen die Sieger der Sendung?

Für nasse Augen bei den weiblichen Dritteln des Rate-Trios sorgt dagegen der Phoenix, er singt den Gefühle-Generator "Imagine" von John Lennon."Eine ganz andere Seite nach 'Firestarter'", sagt Opdenhövel in Anlehnung an den letzten Auftritt des Feuervogels. Noch während der Performance tupft sich Moschner die Wimpern trocken, und auch Ullmann bemerkt den Temperaturunterschied: "Es hat mich kalt erwischt."

Hammerhai fliegt – Stinktier gibt entscheidenden Tipp

Am Ende trifft es diesmal den Hammerhai, er wackelt mit dem komödiantischen Axolotl "Lotti" und dem frankophilen Stinktier. Hinter dem etwas prollig und wenig eloquent daher kommenden Raubfisch verbirgt sich der ehemalige Fußball-Weltmeister Pierre Littbarski – den Moschner erst richtig erraten, wegen seiner nicht-vorhandenen O-Beine aber wieder verworfen hatte.

"Das war das Highlight in meinem Leben", sagt Pierre "Hai-Wortwitz" Littbarski nach seiner Demaskierung, die Show sei "anstrengender als Rom". Dort hatte er mit der deutschen Nationalmannschaft im WM-Finale 1990 Argentinien besiegt. Dann legt er mit "Vamos a la Playa" ein letztes Mal eine Hai – pardon – High Quality Performance auf die Bühne.

Pierre Littbarski war
Pierre Littbarski war "Der Hammerhai" bei "The Masked Singer". © Joshua Sammer/Getty Images | Joshua Sammer/Getty Images

Zum Abschluss des Abends gibt mit dem Stinktier aber auch ein zweiter Kandidat einen wichtigen Tipp zu seiner wahren Identität. Zuvor hatte Garvey es in einer ganz anderer Richtung eingeordnet: "Und wenn die Maske abkommt, denkst du: Oh my god, es ist Frank-Walter Steinmeier." Der Bundespräsident als Stinktier? Unwahrscheinlich: "Ich bin vielleicht ein Sänger, der sich versteckt…", verrät der schwarz-weiße Kandidat. Damit wäre Steinmeier ziemlich sicher raus. Eigentlich schade. Lesen Sie auch: "The Masked Singer": Alle Infos zur vergangenen Staffel