Berlin. Nur ein einziger Sänger kam bei „The Voice of Germany“ am Donnerstag neu in das Team von Mark Forster. Er hatte keine andere Wahl.

Frust bei Juror Mark Forster: Nicht ein einziger Kandidat ist am Donnerstagabend bei „The Voice of Germany“ freiwillig in das Team des „Chöre“-Sängers gegangen. Obwohl er bei nahezu allen Talenten den Buzzer betätigte, um sich die guten Teilnehmer zu sichern, wählten diese jedes Mal die anderen Jury-Kollegen.

Noch befindet sich die aktuelle Staffel von „The Voice“ mitten in den sogenannten Blind Auditions, also der Phase, in der die Coaches die Kandidaten nur hören, nicht sehen. Erst, wenn sie der Gesang überzeugt und sie sich für einen Kandidaten entscheiden, dreht sich ihr Stuhl zur Bühne und sie bekommen auch visuell einen Eindruck von der Performance. Drehen sich mehrere Coaches bzw. Jury-Duos um, entscheidet der Kandidat, in welches Team er möchte.

Aktueller Zwischenstand nach fünf von neun Blind Auditions: Elf Talente im Team von Juror Nico Santos, zwölf beim weiblichen Doppelstuhl mit Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld, acht beim irisch-finnischen Doppelstuhl mit Rea Garvey und Samu Harber und ebenso viele im Team Mark. Für 18 Musikerinnen und Musiker ist jeweils Platz in den Teams.

„The Voice“: Nur Taktik? Mark Forster wartet bis zum Schluss

Der Einzige, der in der fünften Blind Audition im Team Mark landete, ist Erwin Holm. Für den 25-jährigen KFZ-Mechaniker drehte sich nur Mark Forster um – ganz am Ende von dessen Version von Ed Sheerans „Castle On The Hill“.

„Ich habe ein bisschen strategisch gedrückt, weil die Pappnasen neben mir drücken immer nur, wenn ich auch drücke“, begründete er sein Vorgehen. Glaubt man Rea Garvey, war es ein Akt der Kollegialität: „Wir haben uns nicht umgedreht, weil wir wollten, dass er heute wenigstens einen guten Sänger bekommt.“

TVOG: Sohn zweier Opernsänger kommt weiter – sein Herz schlägt für Hip-Hop

Für Reue sorgte am Donnerstag Sion Jung. Der 17-jährige Sohn zweier Opernsänger spielt Klavier und Geige, hat ein absolutes Gehör und wollte eigentlich Konzertpianist werden – bis er zum ersten Mal eine Hip-Hop-Show sah. Seitdem produziert er Beats und rappt. „Durch die Musik habe ich Heilung erfahren“, erklärt Jung. Er sei in der Schulzeit unter anderem aufgrund seiner Herkunft gemobbt worden.

Für seine Version von „Slow Dancing In The Dark“ drehte sich auf den letzten Ton nur Nico Santos um. Als der Schüler erzählte, dass er eigentlich rappt und gar nicht unbedingt singt, bereute Rea Garvey sichtlich seine Entscheidung: „Das ist ein bisschen unfair.“ Und auch Mark Forster gab zu: „Ich beiß mich gerade so in den Arsch.“

Mark Forster ist bei den Talenten der aktuellen „The Voice“-Staffel offenbar wenig beliebt.
Mark Forster ist bei den Talenten der aktuellen „The Voice“-Staffel offenbar wenig beliebt. © ProSiebenSat.1/Richard Hübner | ProSiebenSat.1/Richard Hübner

Dimi Rimpos versucht ihr Glück als Allstar erneut

Als sogenannter Allstar kehrte Dimi Rimpos zum dritten Mal auf die „The Voice of Germany“-Bühne zurück. Denn in der aktuellen Staffel dürfen ausgeschiedene Teilnehmer älterer Staffeln ihr Glück erneut versuchen.

2012 scheiterte sie bereits in den Blind Auditions, 2015 schaffte sie es ins Halbfinale – und diesmal? Mit ihrem eigenen Song „Ich wünschte du könntest das sehen“, der vor fünf Jahren im Achtelfinale entstand, als noch jedes Talent eine eigene Single bekam, wollte sie die Coaches überzeugen.

Stefanie Kloß zu Tränen gerührt

Was die Coaches zu hören bekamen, war eine wunderschöne Stimme, die an diesem Abend allerdings einige hörbare Intonationsschwierigkeiten hatte. Dennoch drehte sich der Doppelstuhl mit Stefanie Kloß und Yvonne Catterfeld schon nach einem Ton um.

„Also Stefanie hat gleich gedrückt, ich hatte gar keine Chance. Aber du hast mich total begeistert“, gab Yvonne Catterfeld zu. Natürlich drehte sich auch Mark Forster um. Doch für Dimi Rimpos stand fest: Sie wollte zurück in ihr altes Team zu Stefanie Kloß, die zu Tränen gerührt war.

Showeinlage von Mark Forster

Als gerade kein Talent auf der Bühne stand, setzte sich Mark Forster auf die Treppenstufen und begann zu erzählen: „Ein kleiner kurzsichtiger Junge wollte eines Tages Coach sein bei ,Voice of Germany’.“ Das Licht dunkel, nur ein Scheinwerfer auf dem Sänger, dazu Klavier, das seine Stimme untermalte, als er anfing zu singen: „Kommt keine Sau in mein Team, warum nur? Meine Hand tut weh vom Buzzern. Wenn‘s so weitergeht, sitzt hier bald Paddy Kelly.“

Vielleicht ist die Zeit des 37-Jährigen bei der TV-Show allmählich abgelaufen und er sollte versuchen, seinen alten Stuhl bei dem Kinder-Ableger „The Voice Kids“ wiederzubekommen. Dort könnte er neben seiner Freundin Lena Meyer-Landrut sitzen. Vielleicht ja gar keine schlechte Idee?