Berlin. Bei “The Voice“ war großes Wiedersehen angesagt. Auch wenn Coach Peter sich erst die Augen rieb: Hier stand die Entscheidung fest.

Peter Maffay wickelt alle um den Finger. Diesen Eindruck bekommt man zumindest bei der fünften "Blind Audition" von "The Voice of Germany". Selbst seine drei Coach-Kollegen zeigen sich schwer beeindruckt, loben seine Ausdrucksweise, bezeichnen ihn gar als Legende. Dass er den Namen einer alten Bekannten vergessen hat, ist da schnell verziehen.

Die Dame heißt Franziska Kleinert, ist Kandidatin der diesjährigen Staffel und sang vor mehr als 30 Jahren ein Duett mit Peter. "Lass dich gehen" heißt der Song. "Mit Peter Maffay zusammenzuarbeiten war total entspannt. Das freut mich richtig, dass ich ihn nach 30 Jahren wiedertreffen werde", so die 53-Jährige kurz vor ihrem Auftritt. Dass ausgerechnet er in diesem Jahr Coach ist – "das ist, wie wenn sich alles fügen würde", sagt sie und lächelt.

Peter Maffay: Das große Wiedersehen bei "The Voice"

Vor laufender Kamera also das große Wiedersehen. Oder erst einmal Wiederhören. Am Klavier sitzend bringt Franziska Klein den AnnenMayKantereit-Hit "Barfuß Am Klavier" auf die Bühne: Ihre Stimme kratzig, die Worte voll. Zwei Coaches drehen sich für sie um: Mark Forster und Peter Maffay. Offensichtlich nicht erkannt, fragt Peter Maffay nach dem Namen der Kandidatin – bis sie ihm einen Hinweis gibt und den Duett-Song "Lass dich gehen" anstimmt.

Daraufhin kommt Peter Maffay ihr entgegen und drückt sie herzlich. "In welches Team du gehst ist klar, oder?", sagt er halb flüsternd, halb sprechend. Doch Mark Forster will nicht so schnell aufgeben, schließlich ist er ja überzeugt davon, in diesem Jahr einen "Run" zu haben. In der Hoffnung, sie für sein Team zu gewinnen, gibt Mark Forster sowohl "Kogong" als auch "Ich trink auf dich" am Klavier zum Besten. Doch keine Chance: "Es ist wunderschön", sagt sie. "Aber ich mach es kurz: Ich gehe zu Peter."

Travestie-Künstlerin bei "The Voice"

Denselben Kampf liefern sich die beiden auch um Travestie Künstlerin Sarah Barelly. Wieder einmal haben nur die beiden gedrückt, um das Talent für ihr Team zu gewinnen. Die in Hamburg lebende Sängerin gehört nach eigener Aussage "zur oberen ersten Liga".

Doch ihr Auftritt ist bei langem nicht so schrill, wie das Outfit vermuten lässt. Mit zwei unterschiedlichen Pumps, einer pink, einer neongrün, einem kunterbunt-neon-farbenen Kleid und einer pinken Perücke, die unweigerliche an das Topping von einem Einhorn-Cupcake erinnert.

"Ich bin wahrscheinlich nicht die größte Stimme von Deutschland", kündigt sie an. Aber sie habe mit ihrer Figur die Möglichkeit, eine Message rüberzubringen, dass die Leute noch bunter, vielfältig und nicht so engstirnig sein sollen. "Wenn ich das ein bisschen mit meiner Figur und meiner Musik bei 'The Voice' schaffen kann, wäre es toll", sagt Sarah Barelly.

"The Voice": Weniger Show, mehr Gefühle

Dabei lässt ihre gesangliche Leistung bei "Ein Kompliment" nicht viele Fragen offen. "Irgendwann hat's bei mir Klick gemacht und ich musste auf den Knopf drücken, weil mir der Klang deiner Stimme gefällt", sagt Peter. Es sei ihm eine große Ehre, wenn sie zu ihm ins Team kommen würde, ergänzt er.

Auch Mark Forster versucht es mit einem Komplimenteregen, um ein neues Talent für sein Team zu gewinnen: "Normalerweise, wenn hier Leute, die aus dem Travestie-Bereich kommen, aufgetreten sind, hatte es etwas doll 'Showiges' in der Performance. Und du hast komplett darauf verzichtet", so Mark Forster. Sie habe ihre Stimme für sich sprechen lassen und die war berührend. "Respekt vor dieser Stimme, Respekt vor deinem Gesang", sagt Mark.

Dennoch scheint auch für sie die Entscheidung, unabhängig von den Überzeugungskünsten klar zu sein: Sie geht in das Team ihres Kindheitsidoles: Peter Maffay.

Was bisher bei "The Voice of Germany" geschah

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Dieser Text erschien zuerst auf morgenpost.de