Nürnberg/Mainz. Fast 14 Millionen Menschen haben das „Wetten, dass..?“-Comeback gesehen. Angesichts des Erfolgs könnte es weitere Sendungen geben.

Als sie beim ZDF von der Sensationsquote hörten, werden sie gejubelt haben in Mainz. Fast 14 Millionen Menschen schalteten am Abend zuvor ein, um die fast vierstündige Jubiläumsausgabe von „Wetten, dass..?“ zu sehen – die Wiederauflage des vor vier Jahrzehnten gestarteten Showklassikers war ein Straßenfeger wie in den 90ern. Damit hatte in Zeiten wachsender Streaming-Konkurrenz niemand gerechnet.

Sofort machte man sich Gedanken, ob das ZDF diese immer noch starke Marke wirklich wieder im Keller verstauben lassen sollte. „Wir freuen uns sehr über den großartigen Erfolg der Jubiläumsausgabe“, frohlockte Programmdirektor Norbert Himmler (50). „Eine Fortsetzung war eigentlich nie geplant. Angesichts der großen Resonanz werden wir aber sicher darüber noch einmal nachdenken.“

„Wetten, dass..?“: Das Publikum feiert Gottschalk schon zu Beginn der Show

Was für ein Triumph für Moderator Thomas Gottschalk (71), der vom Nürnberger Saalpublikum mit stehenden Ovationen empfangen wurde. Gut gelaunt nahm er seinen Veteranenstatus auf die Schippe: „Ich verspreche euch, ich hab nix vergessen, aber ich hab auch nix dazugelernt.“ Die Frage ist, ob Gottschalk, der zuletzt häufiger im Radio zu hören als im TV zu sehen war, noch Lust hat auf die sich wandelnde Fernsehlandschaft. Am Samstag tat er jedenfalls nichts, um sich dem von großer Rücksicht geprägten Zeitgeist anzunähern.

Die schwangere Helene Fischer (37) fragte er auf dem Showsofa, ob sie sich Gedanken mache um ihre Figur nach der Entbindung. Die verdutzt wirkende Sängerin erwiderte, darüber sollten sich Frauen generell keine Sorgen machen. Kein schlimmer Fauxpas, aber Gottschalk bot seinen vor allem in sozialen Netzwerken wegen vermeintlicher Altherrenkommentare geifernden Kritikern mit solchen Sätzen Angriffsfläche. „Man muss sich heute viel mehr überlegen, was man sagt“, stellte Gottschalk später in der Sendung fest.

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Frank Elstner will sich für weitere Sondersendungen einsetzen

Einen einflussreichen Fürsprecher hat der blonde Franke: „Wetten dass..?“-Erfinder Frank Elstner (79). Der kam zum Schluss auf die Bühne und forderte seinen Nachfolger auf, sich für weitere Sondersendungen einzusetzen: „Rede mit dem Programmdirektor vom ZDF.“

Norbert Himmler hatte die Absetzung vor sieben Jahren – damals unter Gottschalks glücklosem Nachfolger Markus Lanz (52) – damit begründet, das Format habe an Anziehungskraft verloren, die Produktionskosten stünden nicht mehr im Verhältnis zur Zuschauerresonanz. Gottschalk bescherte dem Sender nun fast 46 Prozent Marktanteil. Der Bildschirm-Dinosaurier fasziniert noch immer.