Jena. Ein Feiertag in Jena mit ernüchternder Bilanz: Brand, Randale, Schlägereien und allergische Reaktionen

Während der Vatertag zumeist in fröhlichen Runden friedlich gefeiert wurde, waren leider auch wieder die Schattenseiten in Jena zu beklagen.

Auch ein Brand wurde gemeldet. So brannte in der Nacht zum Freitag gegen 2 Uhr ein Verkaufsstand des Erdbeerhofes Gebesee vor dem Kaufland-Gebäude in der Lobedaer Karl-Marx-Allee komplett ab. Wie von Polizei und Feuerwehr zu hören war, wird von Brandstiftung ausgegangen. Großflächig wurden dabei zudem ein Vordach und die Fassade des Kauflandhauses beschädigt.

Dabei aber blieb es nicht: Durch ein offenes Fenster drang Rauch ins Innere des Gebäudes ein und löste in den Räumen des hier befindlichen Tedi-Marktes die Sprinkler-Anlage aus. Die Feuerwehr war im Einsatz und löschte das Feuer.

„Durch die Wassermengen des Löscheinsatzes ist ein Großteil unseres Sortiments verkaufsunfähig geworden,“ war gestern aus der Tedi-Zentrale in Dortmund zu erfahren. Auch die Verkaufsfläche habe kurzzeitig unter Wasser gestanden. Aktuell konnte man in der Zentrale von Tedi, das vor allem Haushalts-, Heimwerker- und Elektroartikel, Schreib- und Spielwaren sowie Drogerie- und Kosmetikprodukte anbietet, noch keine Angaben zu den Schäden machen. Der Markt bleibe, wie es heißt, bis voraussichtlich Mitte kommender Woche geschlossen.

„Es gibt immer wieder Unverbesserliche mit wohl sehr geringer Bildung, die sich zu solchen Taten hinreißen lasen“, sagte gestern Ortsteilbürgermeister Volker Blumentritt. Der Vorfall reihe sich leider ein in den kürzlich gemeldeten Einbruch in den Zeitungskiosk bei Kaufland und den Geldautomatenaufbruch bei der früher dort ansässigen Deutschen Bank, aber auch in die Kellereinbrüche in Wohnblocks. Er wolle in den nächsten Tagen mit OB Thomas Nitzsche, Ordnungsdezernent Benjamin Koppe und der Feuerwehr den jüngsten Vorfall auswerten.

Märchenbrunnen im Paradies zerstört

Ein anderer Akt des Vandalismus wurde aus dem Paradies gemeldet. Dort hatten Randalierer ihre rohen Kräfte an der Froschkönig-Skulptur des Märchenbrunnens ausgelassen und sie vom Sockel heruntergestürzt. Dabei wurden der untere Teil der Prinzessinnenfigur und ein Teil des Frosches beschädigt. Die Skulptur war 1957/58 von Ernst Kleinteich geschaffen worden, als damals im Nationalen Aufbauwerk (NAW) das Paradies nach Entwürfen des Gartenarchitekten Georg Weichelt umgestaltet wurde. Von 2002 bis 2005 war diese Brunnenanlage saniert worden.

Essen nicht auf Karte: In Cospeda Koch geschlagen

Natürlich wurde die Polizei auch zu den oft mit Männertagsfeiern verbundenen Vorkommnissen gerufen. Dazu gehörten mehrere Schlägereien. So ging ein angetrunkener, etwa 25 Jahre alter Mann gegen 18 Uhr auf den Koch einer Gaststätte in Cospeda los, weil er ein Essen haben wollte, das nicht auf der Karte stand. Das Opfer musste eine beschädigte Brille beklagen. Die Polizei nahm Ermittlungen zu dem Schläger auf.

Zu einem handfesten Streit kam es auf dem Jenzig, als kurz vor 21 Uhr zwei Gruppen aneinandergerieten. Dann aber versöhnten sich die beiden Gruppen wieder und tranken gemeinsam Bier. Doch nach dem Auseinandergehen lauerte die eine Gruppe der anderen auf. Unter anderem wurde dabei mit einem Golfschläger zugeschlagen und Bargeld gefordert. Die Schläger flüchteten mit fünf Euro und zwei Musikboxen in Richtung Ostbad. Alle Beteiligten sollen stark alkoholisiert gewesen sein.

Am Abend gegen 22 Uhr wurde schließlich auch eine Schlägerei von der Rasenmühleninsel vermeldet: Ein 19-Jähriger erhielt dabei nach einem Streit von einen 20-Jährigen mit der Bierflasche einen Schlag ins Gesicht. Dadurch verlor er einen Vorderzahn und trug einen Nasenbeinbruch davon. Gegen den Beschuldigten ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung.

Es gab aber auch Mysteriöses am Himmelfahrtstag. Gegen 18.30 Uhr ging eine Meldung bei der Polizei ein, wonach drei Männer ohnmächtig auf der Straße liegen sollen, nachdem sie Kekse gegessen hätten, die ihnen von Fremden angeboten worden sein sollen. Wie sich später jedoch herausstellte, hatte die Drei offensichtlich eine allergische Reaktion erlitten. Sie waren nämlich vom Fuchsturm in Richtung Ziegenhain durch kniehohes Gras beziehungsweise Gebüsch gelaufen. So musste der Rettungswagen kommen. Die Männertagstour endete im Uni-Klinikum.