Hockeroda. Hockeroda feiert am Samstag seine Geschichte

Am kommenden Sonnabend wird in Hockeroda ein Sühnekreuz enthüllt. Es trägt, soviel darf vorab verraten werden, in Stein gemeißelt die Jahreszahl 1630. Was es damit auf sich hat, erklärten die Initiatoren am Mittwoch vorab gegenüber der OTZ.

Laut Enrico und Petra Krebs sowie Gerhard Wolfram wurde bereits 1907 beim Bau eines neuen Schulhauses ein Sühnekreuz entdeckt. Dieses trägt die Aufschrift „1630“. Die drei Freunde der Ortsgeschichte vermuten, dass Soldaten des Dreißigjährigen Krieges ein damals bereits einhundert Jahre altes Sühnekreuz als Grabkreuz für einen toten Offizier verwendet haben und die Jahreszahl „1630“ eingravierten. Allerdings sei dieses als Grabkreuz verwendete Sühnekreuz heute Teil der Mauer der ehemaligen Schule und kaum einsehbar. Aus diesem Grund werde nun auf einem neugestalteten Platz an der Kegelbahn in Hockeroda eine Kopie des Sühnekreuzes aufgestellt, um an die Geschichte Hockerodas zu erinnern. Wie Enrico Krebs erläuterte, wurden im Mittelalter Sühnekreuze oder auch Mordkreuze „zur Sühne für einen begangenen Mord oder Totschlag“ errichtet. Krebs denkt, das Original-Sühnekreuz könnte ein Zeitzeuge aus der Zeit der Saigerhütte in Hockeroda sein. An einem Ort, an dem Silber geschmolzen und aufbewahrt wurde, könne es durchaus zu Streitigkeiten mit tödlichem Ausgang gekommen sein. Zumal „das Gefolge des Grafen von Mansfeld wohl auch nicht nur aus sittenstrengen Männern bestand.“

Die Motive für die Herstellung des neuen Sühnekreuzes beschreiben Enrico und Petra Krebs sowie Gerhard Wolfram so: Hockeroda habe eine lange und vielseitige Geschichte, doch materielle Zeugnisse dessen gebe es so gut wie nicht - mit Ausnahme eines Mühlsteins. Das Sühnekreuz sei „Geschichte zum Anfassen“, meint Petra Krebs. Die Einweihung beginnt am Samstag um 17 Uhr. Es gibt Bratwurst und eine Hüpfburg.