Unterwellenborn. In Unterwellenborn treten die politischen Platzhirsche wieder an – die SPD indes verschwindet vom Wahlzettel

Fährt man dieser Tage durch Lausnitz, Könitz, Kamsdorf und die anderen Ortsteile der Gemeinde Unterwellenborn, könnte man glauben, dass lediglich die Freien Wähler zur Gemeinderatswahl antreten: Ihre Plakate finden sich im Steinwurf-Abstand an fast allen Straßen, während andere Parteien lediglich mit Werbung zur Kreistags- und Europawahl spärlich vertreten sind.

Doch der Urnengang am 26. Mai wird keine Solo-Nummer: Mit der CDU und den Linken haben die bereits gewohnten politischen Konkurrenten ebenfalls Listenvorschläge eingereicht und laut Wahlleiter Olaf Melzer ausnahmslos bestätigt bekommen. Zumindest Freie Wähler und CDU, die beide Bewerber für sämtliche 20 Sitze im neuen Gemeinderat aufbieten, legen die Basis für ein spannendes Rennen um die Mehrheit im künftigen Gemeindeparlament. Wobei ihr Personaltableau in einem Punkt sehr verschieden ist: Während bei den Christdemokraten 14 der Kandidaten bereits dem bisherigen Rat angehörten – wenn auch unter anderer Flagge wie die vormaligen Kamsdorfer Bürgerinitiative-Vertreter Thomas Kuhn und Eberhard Lindig – , findet sich bei den Freien Wählern mit Jürgen Futter der erste Neu-Bewerber bereits auf Listenplatz 5 und stellen die neuen Kandidaten mit 13 sogar die Mehrheit im Bewerberfeld.

Bemerkenswert: Weit und breit findet sich kein sozialdemokratischer Kandidat – auch nicht aus Kamsdorf, das unter Bürgermeister-Urgestein Werner Groll einst so etwas wie eine ländliche Hochburg der SPD war. Helgard Heubach, Jörg Stoll und Eberhard Stündel, die als letzte die sozialdemokratische Flagge im Rat hochhielten, ziehen sich aus der Kommunalpolitik zurück: Auch unter den Bewerbern für den neuen Kamsdorfer Ortsteilrat fehlen ihre Namen.

Der wird, wie in den anderen sieben politischen Ortsteilen, neu gewählt – der Kamsdorfer Ortsteilbürgermeister im Unterschied zu den anderen aber nicht. Was laut Wahlleiter Melzer damit begründet ist, dass die Amtszeit des vormaligen Bürgermeisters Thomas Kuhn noch bis 2021 fortdauert. Dessen eventueller Nachfolger werde dann nur eine verkürzte Legislatur haben, damit die nächsten Wahlen von Ortsteilrat und -bürgermeister im Jahr 2023 dann wieder synchron stattfinden.

Noch eine Besonderheit der aktuellen Wahl hat mit Kamsdorf beziehungsweise dessen im vorigen Jahr erfolgter Eingliederung nach Unterwellenborn zu tun: Der Gemeinderat schrumpft wieder auf sein vorheriges Maß von 20 Sitzen. Mit der Kamsdorfer Eingliederung war er zunächst auf 28 Mandate gewachsen. Warum das Gremium nicht wenigstens um ein oder zwei Sitze gegenüber jenen Zeiten ohne die immerhin rund 2500 Kamsdorfer wächst, erklärt Olaf Melzer mit der Thüringer Kommunalordnung: Sie sieht den nächsten Mandats-Sprung auf dann 24 Sitze im Gemeinderat erst ab mehr als 10.000 Einwohnern vor – und davon ist Unterwellenborn trotz aller „Grundzentrum“-Werbung auf den Plakaten der Freien Wähler ziemlich weit entfernt.

Ortsteilbürgermeister

Birkigt

  • Mike Oechsner,
  • ( Freie Wähler)

Goßwitz/Bucha

  • Kay Neubauer (CDU)
  • Bernd Bloß (Freie Wähler)

Könitz

  • Silke Gollnick (Freie Wähler)

Langenschade/Dorfkulm

  • Christian Haun (Freie Wähler)

Lausnitz

  • Marco Hirt (Freie Wähler)

Oberwellenborn

  • Kerstin Gebhardt (CDU),
  • David Geheeb (Freie Wähler)

Unterwellenborn

  • Wolfgang Kaminsky (CDU)
Gemeinderat

CDU

  • Gitta Trupp
  • André Gölitzer
  • Holger Martin Wengerodt
  • Thomas Kuhn
  • Wolfgang Kaminsky
  • Uwe Laußmann
  • Markus Truppel
  • Uwe Herrmann
  • Robin Kaminsky
  • Dietrich Kister
  • Mareike Martin
  • Eberhard Lindig
  • Rolf Schimmelschmidt
  • Jörg Dietzel
  • Jürgen Todtenhöfer
  • Roman Scharf
  • Heinz Schenk
  • Kay Neubauer
  • Jens-Uwe Mock
  • Mike Färber

Die Linke

  • André Schwarz
  • Kat Bärnt
  • Joachim Mörl
  • Sven Schmidt

Freie Wähler

  • Andrea Wende
  • Bernd Bloß
  • Volker Hirt
  • Holger Rößler
  • Jürgen Futter
  • Christian Haun
  • Yvonne Jahn
  • Annett Unger
  • Roswitha Meyer
  • Thomas Remmler
  • Bettina Becker
  • Uwe Bloß
  • Silke Gollnick
  • Sven Lautenschläger
  • André Strümpfel
  • Simone Möbius
  • Thomas Strümpfel
  • David Geheeb
  • Stephan Drese
  • Marco Hirt