Berlin. Jod ist wichtig für die Schilddrüse - doch die Deutschen nehmen mit ihrer Nahrung nicht genug davon auf. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät, bestimmte Lebensmittel regelmäßig zu verzehren.

Die Deutschen nehmen weiterhin zu wenig Jod auf. Trotz der stärkeren Verwendung von jodiertem Salz seit den 1980er Jahren reicht die Versorgung mit dem Spurenelement über die normale Ernährung in der Regel weiter nicht aus, um den Bedarf zu decken. Darauf weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hin.

Für eine ausreichende Zufuhr empfiehlt das BfR deshalb den gezielten täglichen Verzehr von Milch und Milchprodukten. Meeresfisch sollte ein bis zwei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Bei Salz sollten Verbraucher stets zu Jodsalz greifen und auch sonst Lebensmittel bevorzugen, die damit hergestellt wurden - dies ist auf der jeweiligen Verpackung gekennzeichnet.

Besonders jodreich sind unter Umständen auch getrocknete Algen und Seetangprodukte, die zum Beispiel in der japanischen Küche häufig Einsatz finden. Hier ist aber Vorsicht geboten, warnt das BfR: Die Jodgehalte schwanken je nach Algenart so stark, dass schon bei geringen Verzehrmengen von einem bis zehn Gramm täglich die maximal tolerierbare Aufnahmemenge von 500 Mikrogramm Jod pro Tag für Erwachsene deutlich überschritten werden kann. Andererseits ist aber auch ein nur verschwindend geringer Jodgehalt möglich, sodass der gezielte Verzehr von Algen für die Bedarfsdeckung keinen Sinn ergebe.

Erhöhter Bedarf bei Schwangeren und Stillenden

Vegetarier und Veganer haben ein höheres Risiko, von einer Unterversorgung betroffen zu sein, ebenso Schwangere und Stillende aufgrund ihres erhöhten Bedarfs. Für sie ist es unter Umständen sinnvoll nach Rücksprache mit dem Arzt Jodtabletten einzunehmen.

Das Spurenelement Jod ist für die Funktion der Schilddrüse und damit für den Stoffwechsel unentbehrlich. Erwachsene und Jugendliche sollten laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) 180 bis 200 Mikrogramm pro Tag davon aufnehmen, Kinder 100 bis 200 Mikrogramm. Eine Überdosis von mehr als 500 Mikrogramm pro Tag kann hingegen bei empfindlichen Menschen zu einer Schilddrüsen-Erkrankung führen und sollte deshalb vermieden werden.