Berlin. Amazon hat einen neuen Service für DHL-Retouren eingeführt. Das Angebot soll Rücksendungen leichter machen. Was Kunden wissen sollten.

Online-Bestellungen können in der Regel innerhalb von 14 Tagen zurückgeschickt werden. Um die Hürde so gering wie möglich zu gestalten, können Produkte des Versandhändlers Amazon seit dem 10. Oktober ohne Karton und ausgedrucktes Versandlabel per DHL retourniert werden. Das soll es Kunden noch einfacher machen, ungewünschte Produkte zurückzugeben. So funktioniert der neue Service.

Retoure an Amazon: Bei DHL ohne Etikett und Karton zurücksenden

In mehr als 12.000 Filialen können die Produkte laut der Pressestelle der DHL sowie nach Informationen von Amazon ohne Etikett und Verpackung zurückgesendet werden. Anstatt jedes Produkt einzeln an Amazon zurückzusenden, werden sie in Containern gesammelt und gemeinsam versandt. Das soll eine höhere logistische Effizienz ermöglichen. So sollen nach Angaben der DHL die Transporte besser ausgelastet und wenn möglich sogar reduziert werden. Spätestens nach sieben Werktagen werden die Produkte an den Absender zurückgeschickt.

Amazon-Kunden müssen nur mit ihrem Bestellung und der mitgelieferten Produktverpackung zu einer Postfiliale gehen und dort ihren Amazon QR-Code vorzeigen. Diesen erhalten sie, nachdem die Retoure bei Amazon angemeldet wurde. Das DHL-Label wird Vorort ausgedruckt und auf die von DHL gestellte Papierverpackung aufgeklebt. Die Versandverpackung wird nicht mehr benötigt. Das kommt denjenigen entgegen, die Kartons lieber aufreißen als sorgsam zu öffnen und aufzubewahren. Laut der Pressestelle von Amazon fallen für den Kunden keine Kosten für den Service an.

Zu beachten ist jedoch, dass der Service nicht an allen Standorten verfügbar ist. In Paketshops werden die unverpackten Rücksendungen derzeit noch nicht angenommen. Und auch per Packstation können sie nicht versandt werden. Wer das Angebot nutzen will, muss also eine Postfiliale aufsuchen.

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Amazon: Nicht alle Produkte unverpackt versendbar

Die vereinfachten Retouren sind kein ganz neues Amazon-Feature. Seit rund zwei Jahren arbeitet der Online-Händler bereits auf die gleiche Weise mit dem Lieferdienst UPS zusammen. Die DHL genießt jedoch größere Bekanntheit und die Filialen sind in Städten und Orten weitverbreitet.

Da Amazon eine Vielzahl an Produkten in allen Formen und Farben anbietet, birgt das System ein Problem: Nicht alle Produkte passen auch in die Papierverpackung. Bei T-Shirts, Besteck und Zahnbürsten werden vermutlich keine bösen Überraschungen lauern. Allerdings werden Toaster, Waschmaschinen und Kissen eher selten in die bereitgestellten Tüten passen. Bei besonders großen, schweren und zerbrechlichen Produkten, bleibt der Karton Pflicht. (kthm)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.

In einer früheren Version dieses Artikels hatten wir berichtet, dass die unverpackten Retouren auch in Paketshops abgegeben werden können. Das trifft nicht zu, wir haben den Fehler daher korrigiert.