Berlin. Sparduschköpfe oder Aufsätze am Wasserhahn ermöglichen es, beim Duschen Wasser und Energie zu sparen. Doch was bringen sie wirklich?

  • Mit vielen kleinen Tricks lassen sich die Strom- und Heizkosten erheblich senken
  • Auch ein wassersparender Duschkopf kann dazu beitragen
  • Aber was bringt er wirklich und wie teuer ist die Anschaffung?

Die Preise für Strom und Gas steigen dramatisch – und viele Menschen denken darüber nach, wie sie sparen können. Doch wie soll man es angehen? Natürlich gibt es Möglichkeiten, über ein Mini-Balkonkraftwerk oder gleich eine große Solaranlage auf dem Dach, Strom zu erzeugen. Oder mit Wärmeschutzfenstern und Hausdämmung die Heizkosten zu senken. Doch das ist umständlich. Vergleichsweise einfach ist da der Austausch des Duschkopfs im Bad. Auch am Wasserhahn im Bad kann man einen kleinen wassersparenden Aufsatz anbringen.

Doch was bringen der Austausch des Duschkopfs oder ein Aufsatz für den Wasserhahn im Bad wirklich? Und wie viel Geld kann man damit sparen?

Energiesparen: Was bringen wassersparende Duschköpfe?

Laut einer Mitteilung es Umweltbundesamtes von März 2022 heißt es: "Ein Spar-Duschkopf etwa senkt den Energieverbrauch fürs Duschen um rund 30 Prozent. Wenn das alle Menschen in Deutschland nutzen, spart das rund 11,3 TWh Erdgas. Das entspricht 2,6 Prozent der Erdgasimporte aus Russland und bedeutet etwa 2,8 Millionen Tonnen Treibhausgase und 1,1 Milliarden Euro Energiekosten weniger." Auf Basis dieser Berechnung warb das Bundeswirtschaftsministerium im Frühjahr 2022 mit dem Slogan: "Ein Energiesparduschkopf spart 30 Prozent Energie für Warmwasser".

"Ein Energiesparduschkopf spart 30 Prozent Energie für Warmwasser". Damit warb das Bundeswirtschaftsministerium im Frühjahr 2022. © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Laut der Verbraucherzentrale gehen 13 Prozent der Energiekosten eines Haushalts auf die Warmwasserzubereitung zurück. Wiederum ein Großteil des Energiebedarfs für die Warmwasserbereitung wird für das Duschen benötigt. Mit einem Sparduschkopf ließen sich davon bis zu 50 Prozent einsparen – im Idealfall seien also gut 6 Prozent Einsparung bei den Gesamtenergiekosten möglich. Entscheidend ist, wie viel Wasser pro Minute durch den Duschkopf fließt. Bei normalen Duschköpfen sind das oft 10 bis 12 Liter. Es gibt aber auch Brausen, die viel mehr Wasser verschwenden: oft sogar 14 Liter. Bei Regenduschen können es sogar 20 Liter sein.

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Ein Sparduschkopf kostet etwa 20 Euro. Und die Verbraucherzentrale rät zur Anschaffung. Der neue Duschkopf sollte demnach einen Wasserdurchfluss (Schüttmenge) von weniger als 9 Liter pro Minute haben. Wichtig sei es, beim Kauf darauf zu achten, dass die genaue Verbrauchsmenge auf der Verpackung steht. Denn Begriffe wie "Eco" oder "sparsam" sind nicht geschützt und keine Garantie für einen niedrigen Wasserverbrauch. Auch der Begriff Duschsparkopf oder wassersparender Duschkopf ist nicht geschützt.

So funktionieren die wassersparenden Duschköpfe

Beim Duschen mit einem Sparduschkopf soll man kaum einen Unterschied merken. Denn das Sparzubehör erreicht meist einen vollen Wasserstrahl, obwohl es viel weniger Wasser verbraucht. Der Trick: Der Sparduschkopf mischt Luft unter.

Wassersparende Duschköpfe arbeiten technisch gesehen als Durchflussbegrenzer: So wird die Menge an Wasser, die pro Minute durch die Handbrause fließt, eingeschränkt. Die Düsen des Duschkopfs sind dabei so beschaffen, dass das Wasser dennoch mit hohem Druck herausgepresst wird und nicht einfach herauströpfelt. Gleichzeitig reichern sie den Wasserstrahl mit Luft an, sodass er Strahl weiterhin füllig wirkt.

Der Austausch des Duschkopfs ist einfach. Die Aufsätze lassen sich in der Regel mit der bloßen Hand abdrehen. Beim Aufsetzen des neuen Duschkopfs sollte man allerdings darauf achten, die mitgelieferte Dichtung auch einzusetzen. Von einem Einsatz von Rohrzangen und ähnlichem ist dringend abzuraten, da die Kunststoff-Duschköpfe sonst leicht Schaden nehmen.

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Wassersparen am Waschbecken: Was bringt der Ikea-Aufsatz?

Ein neues Ikea-Gadget für knapp 5 Euro verspricht ebenfalls, beim Wasser sparen zu helfen. Bei "ÅBÄCKEN" handelt es sich um eine innovative Zerstäuberdüse, die auf die Auslaufarmatur (Wasserhahn) montiert wird. Ikea zufolge passt der Aufsatz alle Ikea-Wasserhähne sowie die meisten handelsüblichen Waschtischarmaturen am Markt. Einmal montiert, stehen zwei Betriebsmodi zur Wahl: Im Nebelmodus wird der Wasserfluss auf 0,25 Liter pro Minute reduziert, im Sprühmodus auf 1,9 Liter pro Minute. Ohne Aufsatz liegt der durchschnittliche Wasserdurchfluss einer Standard-Armatur laut Ikea bei 5,7 Liter pro Minute.

Durch den Aufsatz wird laut Ikea nicht nur Wasser eingespart, sondern im Idealfall indirekt auch Energie für die Aufbereitung von Warmwasser. Entwickelt wurde der Aufsatz zusammen mit dem Unternehmen Altered Company. Das Start-up hat sich der Entwicklung nachhaltiger Produkte verschrieben, die einfach anzuwenden sind und keine großen Einschnitte in den gewohnten Lebensstil mit sich bringen. Einen unabhängigen Test des Produktes gibt es derzeit aber noch nicht.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.