Berlin. Eine Top-Grafik und starke Prozessoren sind ein Muss für gute Gaming-Notebooks – günstig ist das nicht. Fünf aktuelle Modelle im Test.

Für puren Spielspaß gibt es die Spielekonsolen Nintendo Switch oder Play-Station 5, zum Arbeiten den klassischen Schreibtisch-PC oder das Notebook – eine klare Aufgabentrennung.

Spiele-Notebooks vermischen jetzt die beiden Welten: Sie stellen Spiele flüssig und detailreich dar, aber bieten mit ihrer üppigen Leistung natürlich auch genug Kraft für den Arbeits- und Lernalltag.

IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hatte fünf taufrische Geräte auf dem Prüfstand. Halten die mobilen Kraftpakete, was sie versprechen?

Gaming-Notebook: Moderne Grafikchips und Prozessoren

Wenn Sie moderne Spiele mit Top-Grafik genießen wollen, lautet die Antwort: Absolut! Dem grauen Kasten unter Ihrem Schreibtisch oder dem drei Jahre alten Büro-Notebook geht bei fast jedem modernen Spiel die Puste aus.

Aktuelle Spiele mit 3D-Grafiken und Lichteffekten („RayTracing“ genannt) benötigen mächtig Rechenkraft. Da müssen moderne Grafikchips und Prozessoren her.

Allerdings geht die Preis- und Leistungsspanne weit auseinander und fängt auch weit oben an: Geräte im Preisbereich 1500 bis 2000 Euro sind Mittelklasse. Wer volle Leistung für 4K-Spiele möchte, darf gerne auch mal mehr als 4000 Euro ausgeben.

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Spiele-Laptops: Viel Gewicht wegen größerer Komponenten

Wer ein dünnes Office-Ultrabook gewohnt ist, wird bei den meisten Gaming-Notebooks erstmal ins Schwitzen kommen – im wahrsten Sinne des Wortes: Die hohe Leistung wird durch größere Komponenten und schwerere Kühlvorrichtungen erkauft.

So sind Gaming-Notebooks oftmals mehr als 2,5 Zentimeter dick und wiegen bis zu drei Kilogramm (HP Omen, Acer und Lenovo Legion 5i Pro). Einzig das Lenovo Legion 7 „Slim“ ist mit knapp 1,7 Zentimeter Bauhöhe wirklich portabel und mit zwei Kilogramm leicht. Die anderen Geräte dürften wohl eher ein Schreibtisch-Dasein fristen.

Gaming-Notebook: Es kommt auf die Grafik-Leistung an

Neben einer coolen Optik und Top-Verarbeitung kommt es Spielern bei der Wahl des Gaming-Notebooks besonders auf eins an: Die Grafikleistung. Im Schnitt erreichten das Lenovo Legion 7 Slim, Legion 5i Pro und Acers Nitro 5 in der Full-HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Pixeln zwischen 63 und 73 Bilder pro Sekunde – genug für flüssigen Spielspaß.

In der etwas schärferen Auflösung WQHD mit 2560 x 1440 Bildpunkten sinkt die Leistung je nach Spiel auf rund 45 Bilder pro Sekunde – das sorgt manchmal für kleine Aussetzer (Ruckler). Der eingesetzte Nvidia GeForce 3060-Grafikchip kommt bei dieser Auflösung schon etwas ins Schwitzen.

Beim Anschluss an den heimischen 4K-Fernseher sollte man zu teureren Modellen mit 3080-Grafikchip wie dem Acer Predator Helios 300 greifen: Nur dieses Modell liefert im Test in 4K spielbare Bildraten von oft über 60 Bildern pro Sekunde.

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Ein Modell stürzte immer wieder ab

So viel Leistung bedeutet eins: Es entsteht auch viel Abwärme. Allerdings werden die Notebooks erfreulicherweise beim Spielen weder auf der Tastaturoberseite noch auf der Unterseite richtig heiß. Mehr als „sehr warme“ 50 Grad Celsius, die beim Tippen oder auf dem Schoss nicht als unangenehm empfunden werden, erreicht kein Notebook.

Einen Ausreißer gab es: Im Stresstest wie auch beim Spielen auf der Terrasse bei warmen 32 Grad Außentemperaturen stürzt das Acer Nitro 5 regelmäßig ab.

Die Dauerbelastung bei hohen Temperaturen sorgte für einen Neustart des Notebooks oder aber für einen Absturz des Spiels. Das Phänomen tritt bei keinem Konkurrenten auf. Hier muss Acer beim Einstiegsmodell an der Kühlung arbeiten.

Bildschirmauflösung: Full-HD war gestern

Spieler lieben Details und Schärfe: Full-HD-Auflösung gilt mit 1920 x 1080 Bildpunkten heutzutage bereits als zu grob, viele Details gehen verloren. Zum Glück setzt einzig Hersteller HP bei seinem Gaming-Notebook Omen 17 auf diese Bildschirmauflösung, alle anderen Kandidaten bieten mehr.

Außerdem hat das Omen einen eher dunklen Bildschirm. Im Vergleich zu den sehr hellleuchtenden Bildschirmen von Lenovo (500 cd/m2) sehen HP und die Acer-Laptops sehr blass aus.

Fazit: Zwei Gaming-Notebooks ziehen vorbei

Die Leistungskrone geht in diesem Test sicher an Acer – der Predator Helios 300 meistert sogar 4K-Spiele. Trotzdem zogen die beiden Notebooks von Lenovo ganz knapp an dem reinen Rechenmonster vorbei.

Der Grund ist das insgesamt betrachtet etwas bessere Gesamtpaket aus sehr guter Verarbeitung, Anschlussvielfalt und Akkulaufzeit. Und in der am weitesten verbreiteten HD- Auflösung sind auch diese beiden über jeden Zweifel erhaben.

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1. Platz: Legion 7 (82TF004YGE) – Lenovo / IMTEST Siegel: Testsieger Ausgabe 8/2022

  • Preis: 2199 Euro
  • Das schlanke „7 Slim“ passt in jeden Rucksack und überzeugt mit Top-Verarbeitung und einem hellen Bildschirm.
  • + Sehr dünn, hervorragende Verarbeitung, heller Bildschirm.
  • - Vergleichsweise etwas langsam für aufwendige 4K-Spiele.

Ergebnis: gut 1,9

2. Platz: Legion 5i Pro (16IAH7H 82RF) – Lenovo / IMTEST Siegel: Preis-Leistungs-Sieger Ausgabe 8/2022

  • Preis: 1799 Euro
  • Top-Verarbeitung, heller Bildschirm und lange Laufzeit. Wird nur minimal getrübt durch eine mäßige 4K-Spieleleistung.
  • + Sehr hochwertige Verarbeitung, gute Akkulaufzeit.
  • - Vergleichsweise etwas langsam für aufwendige 4K-Spiele.

Ergebnis: gut 2,1

2. Platz: Predator Helios 300 (PH317-56) – Acer

  • Preis: 2999 Euro
  • Das Acer Predator Helios 300 bietet hervorragende Leistung und ist somit sogar fit für Spiele in 4K-Auflösung.
  • + Beste Rechenleistung im Test, stemmt auch 4K-Auflösung.
  • - Mäßige Verarbeitung, wird unter Last etwas laut.

Ergebnis: gut 2,1

4. Platz: Omen 17 (OMEN 17-ck1075ng) – HP

  • Preis: 2.099 Euro
  • HP verpackt im Omen-Notebook Top-Leistung zu kleinem Preis, verpackt in einem recht schweren Gehäuse.
  • + Sehr hohe Prozessorleistung und hohe Arbeitsgeschwindigkeit.
  • - Mäßige Verarbeitungsqualität, etwas schwer, Bild etwas dunkel.

Ergebnis: gut 2,4

5. Platz: Nitro 5 (AN515-46-R74X) – Acer

  • Preis: 1699 Euro
  • Das günstigste Notebook im Test liefert gute Leistung beim Spielen, allerdings enttäuscht die Verarbeitung und ein zu blasser Bildschirm.
  • + Hohe Prozessorleistung und hohe Arbeitsgeschwindigkeit.
  • - Stürzt bei hohen Temperaturen unter Belastung regelmäßig ab.

Ergebnis: gut 2,5

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