Berlin. Seit Herbst sind die Heizölpreise gesunken. Sollte man jetzt zuschlagen oder noch warten? Was es bei der Entscheidung zu beachten gibt.

Heizkosten, Lebensmittel und ab Januar 2023 in vielen Tarifen auch noch die Strompreise – nach wie vor ist die vom Krieg in der Ukraine ausgelöste Energie- und Preiskrise ein Thema in Deutschland. Das spiegelt sich auch in der Inflationsrate für November 2022 wider, die das Statistische Bundesamt (Destatis) Mitte Dezember vorgestellt hat. „Die Inflationsrate verweilt trotz einer leichten Entspannung bei den Energiepreisen mit plus 10 Prozent weiter auf einem hohen Stand“, fasst Destatis-Präsident Georg Thiel zusammen.

Heizölpreise seit Oktober deutlich gesunken: Preis pro Liter Heizöl fällt unter 1,30er-Marke

Genau wie im Vormonat haben auch im November die Preise für Energieprodukte wie Heizöl oder Gas die Inflation beeinflusst. Umso schöner ist die Meldung, dass insbesondere auch die Heizölpreise seit Anfang Dezember tendenziell ein wenig gesunken sind. Stand 23. Dezember kostet ein Liter Heizöl im Schnitt zwischen 1,20 und 1,26 Euro. Zum Vergleich: Noch im Oktober waren Literpreise von teilweise über 1,65 Euro die Realität. Jetzt stellt sich die Frage: Sollte man schnell noch Heizöl bestellen und den leichten Abwärtstrend ausnutzen oder besser abwarten, bis die Heizölpreise noch stärker gesunken sind?

Datum 2022Preis pro Liter
15. August1,53 Euro
15. September1,52 Euro
15. Oktober1,68 Euro
15. November1,37 Euro
15. Dezember1,25 Euro

Heizölpreise ab 2023: Jetzt tanken oder abwarten? Experte mit konkreter Empfehlung

Oliver Klapschus – Geschäftsführer des Vergleichsportal „HeizOel24“ – hat dazu eine klare Empfehlung. „Über Weihnachten wird nicht viel passieren“, erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Wer kein oder bloß noch wenig Heizöl im Tank hat, kann im Moment somit zu recht stabilen Preisen Heizöl bestellen. „Das aktuelle Preisniveau ist mit Blick auf die Krisen 2022 in Ordnung.“ Wer aber noch Vorräte hat, kann unter Umständen davon profitieren, die Entwicklung der Heizölpreise noch ein wenig zu beobachten.

Klapschus: „Die Chance auf Januar-Schnäppchen ist da.“ Der Blick in die vergangenen Jahre zeige, dass man in der ersten Jahreshälfte bei der Heizölbestellung oft noch auf attraktive Angebote stoße. Der Experte für Heizölpreise geht davon aus, dass das auch 2023 der Fall sein wird. „Die Nachfrage ist gesättigt und auch mit Blick auf den globalen Ölmarkt stehen die Chancen gut, auch Anfang 2023 von guten Heizölangeboten profitieren zu können.

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Heizölbestellung mit der Nachbarschaft: Was Verbraucher dabei beachten sollten

Im Gespräch nennt Klapschus einen Heizölpreis von 1,10 pro Liter ab 2023 als Orientierung. „Das ist aber alles nur spekulativ“. im Hinblick auf die Entwicklung der Heizölpreise in Deutschland gebe es immer viele unbekannte Variablen – etwa globale Krisen wie den Ukraine-Krieg oder eine massive Kältewelle und in Folge ein größerer Heizölverbrauch in Privathaushalten und Unternehmen.

Was Klapschus eher nicht empfiehlt, ist die gemeinsame Heizölbestellung mit Nachbarn. „Richtig ist, dass man auf diese Weise einen Teil der Anfahrtskosten spart – das sind, je nach Lieferant, etwa 30 bis 50 Euro.“ Die Nachteile sind, dass man bei der Heizölbestellung unflexibler ist und es bei Bestellgemeinschaften immer ein gewisses Risiko für Konfliktpotenzial gebe.

Heizölpreise vergleichen: Online-Tool zeigt günstigstes Angebot – so funktioniert es

Sinnvoller ist es laut Klapschus, die Entwicklung der Heizölpreise zu beobachten und im richtigen Moment zu bestellen. Über „HeizOel24“ kann man die Angebote der Lieferanten vergleichen. Hierzu einfach Postleitzahl und Bestellmenge (in Liter) in den Heizölrechner eingeben und die Suche starten. „Klapschus: Wir bieten auch einen Preisalarm an, der den Nutzer per E-Mail informiert, wenn der Heizölpreis einen zuvor festgelegten Wert unter- oder überschreitet.“

Dass die Heizölpreise in der jüngsten Vergangenheit stark angezogen hatten, erklärt Klapschus mit der weltweiten Situation am Ölmarkt und einem Sonderfaktor: der rasant gestiegenen Nachfrage. Genau wie bei der Entwicklung der Pelletspreise spielt auch bei der Bildung des Heizölpreises das Prinzip Angebot und Nachfrage eine tragende Rolle. „Primär in der Industrie haben viele Betriebe ihre Gasanlagen auf Heizöl umgerüstet, was ebenfalls zu einem verstärkten Nachfrageaufkommen geführt hat.“

Heizölpreis wird von Angebot und Nachfrage bestimmt: Preise aktuell unter 1,30 Euro

Jetzt, wo sich Angebot und Nachfrage wieder etwas angeglichen haben, sinken auch die Heizölpreise und pendeln sich – zumindest aktuell – unter der Marke von 1,30 Euro pro Liter ein. Wer im Herbst gewartet und jetzt oder erst Heizöl bestellt, kann somit kräftig sparen. Für all jene Verbraucher, die im Herbst Heizöl bestellt und die Rekordpreise zahlen mussten, soll es rückwirkend einen Zuschuss für Heizöl, Pellets und Flüssiggas geben.

Wie hoch die finanzielle Entlastung für betroffene Heizölkunden ausfallen könnte, hängt unter anderem davon ab, welche Referenzwerte für die Berechnung der Finanzhilfe gelten werden. Fest steht: Bis zu 2.000 Euro pro Haushalt an Zuschuss sollen möglich sein.

Das Vergleichsportal „HeizOel24“ vergleicht täglich die Heizölpreise von rund 500 registrierten Händlern und zeigt dem Verbraucher immer die günstigsten Angebote. Vom Familienbetrieb bis zum Mineralölkonzern – auf dem Portal ist das komplette Spektrum des Heizölhandels vertreten. Jeder Händler beliefert die Kunden genau dort, wo er das Heizöl am günstigsten anbieten kann, versprechen die Geschäftsführer Marc Lorbeer und Oliver Klapschus.