Essen. Unachtsamkeit von Autofahrern kann Radfahrer das Leben kosten. Wir erklären, wie Experten den Schutz vor Türunfällen verbessern würden.

Den in diesen Wochen besonders nervtötenden Berufsverkehr ertragen, die eiligsten Einkäufe erledigt, endlich einen Parkplatz gefunden, nichts wie raus aus dem Auto und – ein dumpfer Knall. Der fehlende Schulterblick wird der Radfahrerin zum Verhängnis, sie hat keine Chance mehr zu reagieren, knallt ungebremst vor die Innenseite der Fahrertür, mit dem Kopf vor die obere Türkante.

So oder so ähnlich ereignen sich in Deutschland jedes Jahr Tausende Unfälle, Dutzende davon enden tödlich. Dabei wären sie mit Verhaltensänderungen der Autofahrer, technischer Hilfe und klügerer Verkehrsplanung leicht zu verhindern.

Im Verhältnis zu anderen Unfallursachen prallen Radfahrer zwar vergleichsweise selten gegen sich öffnende Autotüren, doch diese Art von Unfällen endet überdurchschnittlich häufig mit schweren Verletzungen – oder gar schlimmer. Laut Statistischem Bundesamt waren im vergangenen Jahr gut 50.000 Radfahrer in Unfälle mit Autos verwickelt.

Nach Hochrechnungen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) für unsere Redaktion auf Basis ihrer eigenen Unfalldatenbank gingen davon rund 3500 Unfälle auf plötzlich geöffnete Autotüren zurück, das sogenannte Dooring. Dabei gab es rund 700 Schwerverletzte. Zahlen zu Todesopfern gibt es nicht, aber immer wieder Berichte darüber. Ideen, das zu verhindern, gibt es viele, doch umgesetzt sind die wenigsten.