Berlin. Die Initiative „Letzte Werbung“ will mit Hilfe einer Petition rund 780.000 Tonnen Papiermüll sparen – und eine alte Methode umkehren.

Die Initiative „Letzte Werbung“ will mit einer Bundestagspetition die Flut an Einwurfwerbung stoppen. Nach Angaben der Initiative landen jährlich rund 1.200.000 Tonnen Werbepost in deutschen Briefkästen. „Keine Werbung“-Aufkleber würden ignoriert, so die Begründung der Initiatoren. Künftig solle es deshalb umgekehrt sein: Werbepost soll nur noch bekommen, wer per Aufkleber seine Einwurferlaubnis erteilt.

Der Status Quo sei dagegen nicht nur „eine enorme Verschwendung von Ressourcen, sondern auch eine Belastung für unsere Entsorger“, erklärt die Initiative. Sie stützt sich auf Berechnungen der Universität Gießen.

Demnach landen jährlich rund 35 Kilogramm nicht-adressierte Werbepost in jedem Briefkasten. Eine YouGov-Umfrage vom Februar 2019 zeige aber, dass lediglich 17 Prozent der Bevölkerung gerne nicht-adressierte Werbepost erhalten.

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Werbung im Briefkasten: Initiative sieht riesiges Einsparpotenzial

Das Einsparpotenzial sei gewaltig. So könnten nach Angabe der Initiative in Deutschland 780.000 Tonnen weniger Papiermüll anfallen. „Letzte Werbung“ verwies auf positive Erfahrungen mit „Ich möchte Werbung“-Aufklebern in Amsterdam.

Nicht-adressierte Werbesendungen sind für Postunternehmen in Deutschland ein lukrativer Markt. Bekannt ist etwa die eingeschweißte Werbebroschüre „Einkauf aktuell“, die der Post zufolge wöchentlich bis zu 20 Millionen Haushalte erreicht.

Im Internet kann die Petition erst in einigen Wochen unterzeichnet werden, sagte die Sprecherin von „Letzte Werbung“, Katharina Wallmann. Zunächst wollen die Aktivisten analog mit Unterschriftenlisten für ihr Ziel werben.

• Ärger am Briefkasten gibt es nicht nur über unerwünschte Werbung. Auch wegen Problemen mit Post- und Paketdiensten gehen immer mehr Beschwerden ein.

(/dpa)