Essen. Mithilfe strahlender Substanzen lassen sich drohende Erkrankungen rechtzeitig erkennen. Besonders wichtig ist das für Krebspatienten.

Kann Radioaktivität gut dafür sein, Erkrankungen wie Herzschwäche und Herzmuskelentzündungen vorzubeugen oder zu verhindern? Dass die Antwort Ja lautet, ist auch für Kardiologen und Nuklearmediziner neu. Weil die Experten jetzt erkannt haben, wie sehr Patienten von einer sogenannten Nu­klearkardiologie profitieren, bauen sie in Essen einen eigenen Schwerpunkt auf – als deutschlandweites erstes Modellprojekt. Es soll auch eine Chance für Menschen wie Astrid sein.

Die 40-Jährige hat es als Patientin doppelt schwer: In ihrer Brust wurde ein bösartiger Gewebeknoten entdeckt, dem die Ärzte jetzt mit einer Chemotherapie und Bestrahlung zu Leibe rücken. Doch selbst wenn diese Behandlung von Erfolg gekrönt ist, kann sich Astrid nicht in Sicherheit wiegen: „Bis zu 40 Prozent der Patienten können durch eine Therapie des Brustkrebses eine Herzschwäche erleiden“, erklärt Professor Tienush Rassaf, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie (Herz- und Gefäßheilkunde) am Universitätsklinikum Essen.

Er ist zugleich Spezialist für Onko-Kardiologie und weiß, dass es tragischerweise nicht selten dazu kommt, dass der Krebs zwar besiegt wird – anschließend versagt aber das Herz, weil es zu stark durch die Chemo- oder Bestrahlungstherapie beeinträchtigt wurde. Vor allem bei Patienten wie Astrid, deren Vater bereits an einem Herzinfarkt gestorben ist, müssen die behandelnden Ärzte Vorsicht walten lassen. Die genetische Vorbelastung birgt für sie ein Risiko.

Radioaktive Substanzen helfen bei der Herzuntersuchung