Düsseldorf (dpa/tmn). Haut einfach ab! Wespen können nerven und sogar Panik auslösen. Dabei ist es ganz einfach, sie vom gedeckten Tisch und Marmelade beschmierten Kindermündern abzuhalten. Versuchen Sie es mal mit Wasser.

Mit Wespen Waffenstillstand schließen. Das dürfte für viele Menschen verlockend klingen. Und es kann ganz einfach sein. Wenn wir die Wespen aus ihrer Sicht nicht bedrohen, nicht erst auf Balkon und Terrasse locken oder uns ihre natürlichen Instinkte zunutze machen, gibt es ein friedliches Nebeneinander. Hier sind fünf Expertentipps:

Tipp 1: Regen vortäuschen

Wespen mögen keinen Regen und verziehen sich bei entsprechender Witterung in ihr Nest. Das Verhalten können wir ausnutzen: Indem man mit einer Sprühflasche zerstäubtes Wasser in der Luft um eine Wespe verteilt. Dazu rät der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV).

Übrigens: Kleine Pumpflaschen, die man eigentlich für Reise-Kosmetik nutzt, passen als Wespen-Abwehrspray in jede Handtasche.

Verzichten muss man laut LBV auf Eissprays und ähnliche Mittel, die die Insekten töten. Wespen sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt.

Tipp 2: Cool bleiben

Dieser Tipp klingt banal. Und zugegeben, er ist nicht ganz so einfach umzusetzen, wenn man Angst hat, gestochen zu werden. Aber er ist einer der besten Ratschläge gegen die nervigen Insekten: Bleiben Sie gelassen - dann sind Wespen auch gelassener.

Vor allem aber sollte man nicht auf die hartnäckigen Versuche der Wespen überreagieren, sich ein Stück vom Obstkuchen zu schnappen, und auf die Tiere einschlagen. Denn Wespen sind an sich nicht aggressiv. Sie stechen nur, wenn sie sich in die Enge getrieben oder angegriffen fühlen, erklärt der LBV.

Tipp 3: Die Fliege machen

Tipp Nummer 2 gelingt Ihnen nicht? Dann machen Sie lieber schon die Fliege, wenn eine Wespe sich nähert. Sie sollten auch nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Nest die Hauptflugrichtung der Tiere versperren, rät der LBV.

Aber vor allem, wenn man doch mal gestochen wird, sollte man schnell den unmittelbaren Ort verlassen, rät der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Denn bei einem Stich werde bei Wespen ein Alarmpheromon freigesetzt, welches weitere Stiche provozieren kann.

Tipp 4: Nicht anpusten

Eine Wespe sitzt auf Ihrem Arm? Was sie jetzt laut den Experten nicht tun sollten: versuchen, das Tier wegzupusten. Denn Atemluft enthält Kohlendioxid, was die Tiere als ein Alarmsignal registrieren und sie in Angriffsstimmung versetzt.

Tipp 5: Nicht anlocken

Wir selbst provozieren den Kampf mit den Wespen oft. Denn wir locken sie mit zuckerhaltigen Speisen an. Daher sind das die besten Experten-Tipps gegen Wespen am Tisch:

  • Kuchen sowie andere süße Speisen und Getränke auf dem Terrassentisch abdecken oder erst gar nicht lange ins Freie stellen.
  • Kinder sollten direkt nach dem Essen Mund und Hände waschen.
  • Getränke mit einem Strohhalm trinken.
  • Auf bunte Kleidung, duftende Parfüms und Cremes verzichten.

Gut zu wissen: Darum nerven Wespen ab August so sehr

Wespen sind in der meisten Zeit des Jahres erträglich und werden meist erst ab August zu aggressiven Nervensägen. Das liegt an einem Lebenswandel. „Alle Wespen, bis auf die neuen Königinnen, sterben im Herbst“, erklärt Markus Erlwein vom LBV. „Daher ist der Aufbau des Wespenvolkes nun vorbei, alle Larven sind geschlüpft - und die meisten Wespen haben keine Aufgabe mehr.“

Sie fliegen stattdessen umher und suchen sich Futter. „Deswegen nehmen wir jetzt auch so viele von ihnen wahr“, sagt Erlwein. „Vorher kamen uns wenige von ihnen so nahe, denn sie waren mit was anderem beschäftigt.“

Übrigens: Während Wespen, die eine Aufgabe im Stock haben, Eiweiß suchen - also Insekten jagen oder an unseren Wurst- und Grillwaren nagen -, wollen Rentner-Wespen vor allem Süßes.