Berlin. Eigentlich war acht Uhr vereinbart, doch eine Stunde später ist der Handwerker immer noch nicht da. Mit dem Warten wächst nicht nur der Ärger, sondern meist auch der Termindruck. Wie lange muss man dem Experten bis zur Ankunft Zeit geben?

Noch schnell den Klempner in die Wohnung lassen und dann zur Arbeit oder die Kinder abholen: Wenn sich der Handwerker verspätet, müssen Auftraggeber nicht unbegrenzt warten, erklärt der Bauherren-Schutzbund (BSB). Nach einer zumutbaren Wartezeit können sie gehen.

Steht der Handwerker dann vor verschlossener Tür, darf er die Kosten für An- und Abfahrt nicht in Rechnung stellen. Ist ein Termin fest vereinbart, müssen Kunden normalerweise den Zeitaufwand für die zusätzliche Anfahrt bezahlen, wenn sie nicht da sind.

Ungefähr eine halbe Stunde zu warten, sei im Alltag zumutbar, schätzt Erik Stange vom BSB. "Aber in der Praxis muss man sich heutzutage überlegen, ob man die Verspätung nicht akzeptieren sollte. Bei der aktuellen Auftragslage und dem Fachkräftemangel ist es ja sehr schwer, einen Ersatzhandwerker zu finden", so Stange.