Berlin. Durch das 9-Euro-Ticket sorgte waren viele Züge voll in Deutschland. Auf Sylt feierten Punks – und sorgten so für ungewohnte Bilder.

  • Viele Menschen in Deutschland haben das Pfingstwochenende offenbar für Ausflüge und Reisen genutzt
  • Vor allem in Richtung Ost- und Nordsee waren die Autobahnen und dank des 9-Euro-Tickets auch die Züge voll
  • Auch auf Sylt, wo man wegen des günstigen Fahrscheins mit Touristenmassen rechnete, war es voller als sonst

Das Pfingstwochenende hat Norddeutschland am Wochenende volle Straßen, volle Züge und volle Strände beschert. Vor allem die Regionalzüge, die Reisende mit dem 9-Euro-Ticket etwa für einen Strandbesuch nutzen konnten, waren schon am Samstag gut ausgelastet. So konnte beispielsweise die Fahrradmitnahme nicht mehr garantiert werden, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte. Die Bahn riet daher Fahrgästen, sich kurzfristig vorher über die Fahrt zu informieren und wenn möglich kein Rad mitzunehmen.

Auf der in sozialen Medien zum Traumziel für 9-Euro-Reisende beschworen Insel Sylt kamen am Pfingstsamstag zahlreiche Touristen und Tagesgäste mit der Bahn an. Die Züge seien brechend voll, auch die Autozüge ausgebucht, berichtete ein dpa-Fotograf am Samstagmittag. Viele Bahnreisende seien in Partystimmung angekommen.

Sylt: Polizei sieht die Lage entspannt

Sylts Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) sagte am Samstagnachmittag der Deutschen Presse-Agentur, es sei auf der Insel nur punktuell voller, die Situation sei entspannt. Die Polizei sei in den relevanten Gebieten auf Streife.

Ein Gruppe Punks feiert in der Fußgängerzone von Westerland auf Sylt. Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets haben sich die traditionell hohen Touristenzahlen an Pfingsten noch einmal erhöht.
Ein Gruppe Punks feiert in der Fußgängerzone von Westerland auf Sylt. Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets haben sich die traditionell hohen Touristenzahlen an Pfingsten noch einmal erhöht. © dpa

Ein Polizeisprecher hatte zuvor betont, die Lage auf Sylt sei ruhig. Auch in der Nacht habe es keine größeren Einsätze gegeben. Eine Gruppe von 50 bis 80 Punkern, die schon einige Tage auf der Insel seien, sei mal "ein wenig laut gewesen“, aber auch das sei nichts Besonderes.

Im Netz kursierten Aufrufe Sylt zu "entern"

In den vergangenen Tagen war in der Debatte über das 9-Euro-Ticket viel über Sylt gesprochen worden. Auch Aufrufe linker Gruppen im Netz, die Insel zu "entern“, machten schnell die Runde. Die als "Spaßpartei" eingeordnete Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands präsentiert auf Twitter einen Zusammenschnitt der letzten Tage.

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An der Ostsee in der Lübecker Bucht war die Lage am Pfingstsamstag entspannt. Zahlreiche Urlauber und Tagesgäste genossen Sonne und Strand. Es sei voll, aber nicht übervoll, fasste eine Mitarbeiterin des Touristen-Informationszentrum im Niendorfer Hafen am Mittag die Lage zusammen. Es seien mehr Menschen gekommen als an Himmelfahrt, aber da sei das Wetter auch nicht so schön gewesen.

Volle Cafés aber entspannte Strände an der Nordsee

Promenaden und Cafés waren am Mittag gut besucht, doch an den Stränden zeigte sich die entspannte Lage. Wer noch einen Strandkorb haben wollte, musste nicht lange anstehen. Viele Vermieter am Timmendorfer Strand oder im benachbarten Scharbeutz hatten noch genügend freie Körbe. Timmendorfer Strand oder Travemünde sind etwa von Hamburg aus leicht mit dem 9-Euro-Ticket erreichbar.

Auf den Autobahnen kam es am Samstag zu Staus. Besonders in Richtung Norden sei viel los, sagte ein Sprecher des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) am Mittag. So staute es sich teilweise bis zu zehn Kilometer, etwa auf der Autobahn 7 zwischen dem Dreieck Walsrode und Soltau-Süd. Auf der A1 zwischen dem Maschener Kreuz und Stillhorn staute es sich auf sieben Kilometern. Immer wieder komme es zudem zu Störungen oder kleineren Staus.

Verkehrsaufkommen an Pfingsten wie erwartet

Für ein Ferienwochenende sei das Verkehrsaufkommen jedoch insgesamt erwartbar. „Es geht nicht gut voran, aber wir haben nicht das absolute Chaos“, sagte der Sprecher. Insbesondere für Montag erwartet der ADAC viele Reiserückkehrer. Vor allem von den Inseln aus sei mit dann mit Staus und stockendem Verkehr zu rechnen.

Bei der Deutschen Bahn waren die Züge auch am Sonntag gut gefüllt. Ein Sprecher der Deutschen Bahn berichtete am Vormittag von einer ähnlich starken Nachfrage für Fahrten in den Regionalzügen wie bereits am Pfingstsamstag. Insbesondere zu den touristischen Zielen seien die Regionalzüge wie erwartet sehr stark genutzt worden. "Wir empfehlen unseren Fahrgästen, sich kurz vor Reiseantritt noch einmal in den Auskunftsmedien der Verkehrsverbünde vor Ort oder über den DB Navigator zu informieren", bekräftigte er.