Berlin. In einer Show von Florian Silbereisen gaben sich Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack im ARD das Ja-Wort. So reagiert Andrea Berg.

  • Am Samstagabend heirateten Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack in der ARD-Sendung „Schlagerlovestory.2020 – Das große Wiedersehen“
  • Mehr als fünf Millionen Zuschauer verfolgten die Schlagershow im ARD
  • Schlagerkönig Florian Silbereisen war Trauzeuge
  • Jetzt klinkt sich Andrea Berg ein – sie äußert sich zu der Trauung, die von vielen als unromantisch beschrieben wurde
  • Denn das Konzept der Show ging nicht gerade auf: Trotz Klischeehaftigkeit und Kitsch kam beim Zuschauer keine Romantik an

Mit Kutsche, weißem Kleid und Hochzeitsmarsch haben sich Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack in der ARD-Sendung „Schlagerlovestory.2020 – Das große Wiedersehen“ das Ja-Wort gegeben. Trotz Kitsch und Klischees war es wohl eine der unromantischsten Trauungen, an der die Öffentlichkeit teilhaben durfte. Immerhin etwas mehr als fünf Millionen Zuschauer schauten zu. Der Tagessieg im Quoten-Ranking ging aber ans ZDF, das auf eine Krimi-Wiederholung setzte.

Vielleicht auch, weil trotz aller Außergewöhnlichkeit so ziemlich alles vorhersehbar war?

Und auch so ganz neu war die Schlager-Romanze dem Publikum auch nicht: Bereits den Antrag hatte Mross der Ex-DSDS-Teilnehmerin in der ARD-Adventsshow mit Florian Silbereisen gemacht. Was ist also naheliegender, als sich in einer seiner Shows trauen zu lassen? Zumal das immerhin für den Bräutigam neu war: Seine beiden früheren Hochzeiten hatte Mross ohne TV-Kameras gefeiert.

Braut Nummer eins heiratete Mross am 6. September 2006 im kleinen Kreis in den USA geheiratet. Braut Nummer zwei ehelichte der Schlagersänger im Mai 2015 in seiner Heimat Chiemgau. Und diesmal, am 6. Juni 2020 sollte es die Messehalle in Halle sein, aus der die Show von Florian Silbereisen übertragen wurde. Statt im kleinen Kreis nun eben im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Da hatte Stefan Mross seiner Freundin auch schon den Antrag gemacht.

Andrea Berg schießt gegen Stefan Mross - mit einem Augenzwinkern

Auch Andrea Berg, ebenfalls mit im Studio, weiß das. Als Silbereisen die Schlagersängerin fragt, welchen Rat sie für das Brautpaar hat, antwortet die Schlager-Königin mit drei Redewendungen und vor allem in Anspielung auf Mross’ erste beiden Ehen unter anderem mit Stefanie Hertel: „Man lernt durch Versuch und Irrtum“, „Aller guten Dinge sind drei“ und „Übung macht den Meister“.

Stefan Mross heiratet Anna-Carina Woitschack in der „Schlagerlovestory.2020“

Mit „Paradies der Ewigkeit“ und den Zeilen „Mein Herz schlägt so laut, hörst du das auch? Du bist mein Leben und das was ich brauch / Wir träumen uns beide in den Himmel hinein, tausend Gefühle drehen sich um uns“ eröffneten die beiden Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack zuvor die Show, bevor sie sich in den Backstage-Bereich verabschiedeten, um sich für ihre TV-Hochzeit fertig zu machen.

Zwischen Auftritten von DJ Ötzi, Matthias Reims Tochter Marie, die nur so mit Selbstbewusstsein um sich schlug, Giovanni Zarella und Ross Antony gab MDR-Moderatorin Sarah von Neuburg immer wieder Einblicke in die Vorbereitungen.

Hochzeitspaar und Trauzeuge: Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack mit Moderator Florian Silbereisen (r.).
Hochzeitspaar und Trauzeuge: Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack mit Moderator Florian Silbereisen (r.). © ARD/JürgensTV | Dominik Beckmann

Stefan Mross’ Hochzeit: Schlagersänger im Chor gegen Corona

Eigentlich wurde eifrig daraufhin gearbeitet, dass die Hochzeit der emotionale Höhepunkt werden würde. Nachdem diverse Schlagersternchen aus ihrem Liebesleben berichtet und intime Details über ihren Partner ausgeplaudert hatten – etwa, dass Ross Antonys Partner ein lauter Schnarcher ist und Howard Carpendales Frau gelegentlich quer im Bett liegt – sangen alle anwesenden Schlagerstars und -sternchen gemeinsam mit Marianne Rosenberg „Gemeinsam sind wir stark“ – der perfekte Song in diesen Zeiten, wie Rosenberg selbst feststellte.

Im Anschluss durften die Hochzeitsgäste, zu denen Eltern, Freunde und Verwandte gehörten, zum Zillertaler Hochzeitsmarsch einmarschieren. Mross, der allein hereinkam, wirkte ziemlich nervös und gar nicht so selbstbewusst, wie man ihn von „Immer wieder sonntags“ kennt. Einfach mal atmen solle er, riet ihm Moderator und Trauzeuge Florian Silbereisen. „Kann ich nicht, sonst zerreißt es mir die Weste“, erklärte der Bräutigam. Dann lieber nicht. Schließlich sollte ja alles perfekt sein.

Anna-Carina Woitschack kam in einer Kutsche zur Trauung.
Anna-Carina Woitschack kam in einer Kutsche zur Trauung. © ARD/JürgensTV | Dominik Beckmann

Kaltblut-Kutsche, Grusel-Blumenkinder und ein widerwilliges Kleid

Mit einer weißen Holzkutsche, angespannt an zwei Kaltblüter, die man sonst eher vor Plan- oder Bier-Wagen sieht, wurde Anna-Carina Woitschack zur Bühne gefahren. Im Hintergrund: übergroß eingeblendete Mädchen auf einer Leinwand, ganz in weiß gekleidet. Diese riesen Blumenmädchen wirkten fast beängstigend – wären da nicht überall das Konfetti, die Luftballons und die Promis im Hintergrund, die in Herzchen-Rahmen dem so gar nicht privaten Moment beiwohnten und ihn mit Papp-Smileys kommentieren konnten.

Das Ganze war so wenig romantisch, dass es eher an eine Theateraufführung denn einen privaten Höhepunkt erinnerte. Einzig der Moment, als sich Woitschacks Kleid beim Gang zum Traualtar verhakte, machte die Situation erfrischend ehrlich und realistisch.

„Stefan, wie gefällt dir deine Braut?“, fragte Silbereisen – es hat schon seinen Grund, dass Hochzeiten sonst keine Moderatoren haben. Das Paar weiß vor Aufregung nicht, was es sagen soll. „Mein Engel“, druckste Mross nur herum – und Silbereisen wirkte fehl am Platz.

Merke: Herzchen-Deko allein schafft noch keine romantische Stimmung.
Merke: Herzchen-Deko allein schafft noch keine romantische Stimmung. © ARD/JürgensTV | Dominik Beckmann

Standesbeamtin bei Mross-Woitschack-Hochzeit erinnert an Helene Fischer

Für ungewollte Komik sorgte Standesbeamtin Frau Hetzer, die verbal nicht nur mit Plattitüden um sich warf und – mit vermutlich der geringsten TV-Erfahrung – sichtlich angespannt war, sondern auch fern an Helene Fischer erinnerte. Vielleicht ein Einstellungskriterium bei Silbereisen? Immerhin scheint auch Mross eine Vorliebe für Sängerinnen zu haben.

Während die Braut ständig an ihrem Kleid zuppelte, war die Standesbeamtin ganz schön auf Zack. Gerade erst war Woitschack mit der Kutsche angekommen – schon hatte sie einen Ring am Finger. Keine Liebesschwüre oder Ehegelübde. Einfach kurz und knackig „Ja, ich will“. Auch Trauzeuge Flori spielte keine große Rolle.

Stefan Mross und Anna-Carina Woitschack: Nach dem „Ja“ schnell ein Duett

Für die passende Untermalung dieses Moments sorgte das Paar selbst: Bei ihrem Duett „Die Liebe trägt uns himmelhoch“ schienen sich die beiden deutlich wohler als vor dem Traualtar zu fühlen. Auf einmal wird aus den beiden, die wie schuldbewusste Kinder vor der Lehrerin gestanden hatten, das perfekte Schlagerpaar. Kantenlos, immerzu lächelnd, hübsch anzusehen, mit ganz viel Fannähe. Zumindest betonen sie das.