Leipzig. Ausstellungin der „runden Ecke“

Im Rahmen des Wave-Gotik-Treffens bietet das Stasi-Unterlagen-Archiv am 8. Juni ein besonderes Programm an. Es gibt Filmvorführungen, Rundgänge durchs Archiv, Archivpräsentationen und Informationen über die Möglichkeiten zur Akteneinsicht.

Mitte der 80er-Jahre breitete sich eine neue Jugendszene über Berlin und Westdeutschland auch in weite Teile der DDR aus, die Gruftis. Bis 1989 zählte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) mehr als 600 Anhänger, viele in Ost-Berlin, aber auch in den Bezirken Dresden, Halle, Karl-Marx-Stadt, Leipzig. „Gruftis“ wie auch andere alternative Szenen wurden aufgrund ihres Aussehens durch die Stasi beobachtet.

Die Ausstellung zeigt Fotos und Dokumente, die der ­Staatssicherheitsdienst zu den einzelnen Subkulturen angelegt hat.

Besonderheiten aus den Stasi-Akten

Eine Vielzahl von Musterakten gibt Auskunft über die „Schwarze Szene“ in der DDR und die Zersetzungsmethoden der Stasi.

Bei einem Streifzug durch das geschichtsträchtige Gebäude mit Archivräumen, in denen neben 8,6 Kilometern ­Stasi-Akten auch 2300 Säcke mit zerrissenen Unterlagen ­lagern, können sich die ­Besucher über die Arbeitsweise des Staatssicherheitsdienstes der DDR informieren.

Anhand von Einzelbeispielen wird geschildert, wie Jugendliche aufgrund ihres „Andersseins“ und ihrer äußeren Erscheinung nicht nur auf Ablehnung in der Bevölkerung stießen, sondern auch in das Blickfeld der Stasi gerieten.

Termin: Samstag, 8. Juni, 10 bis 18 Uhr, Thema: „Gruftis, Punks und Co.“. Alternative Jugend im Visier der Stasi. Ort: Stasi-Unterlagen-Archiv, Außenstelle Leipzig, Dittrichring 24, Leipzig. Der Eintritt ist frei.