Jerusalem. In der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem ist es nach israelischen Angaben zu Zusammenstößen gekommen. Die Hintergründe.

Wie israelische Medien unter Berufung auf die Polizei in der Nacht zu Mittwoch meldeten, kam es zu Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern in der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem. Dutzende Palästinenser hätten sich in der Moschee auf dem Tempelberg verbarrikadiert. Zwölf Palästinenser seien verletzt und mehrere festgenommen worden, meldete die Zeitung „Haaretz“.

Die israelische Polizei erklärte schließlich am Mittwochmorgen, sie sei in die Moschee eingedrungen, um „Unruhestifter“ zu vertreiben, die „Feuerwerkskörper, Stöcke und Steine“ in die Moschee gebracht hätten. Indes rief die Hamas im Westjordanland die Palästinenser zur „Verteidigung“ der Moschee auf.

Die israelische Polizei veröffentlichte zudem Videoaufnahmen, die zeigen, wie Feuerwerkskörper in der Moschee explodieren und Menschen Steine werfen. Ein weiteres Video zeigt Polizisten mit Schilden, die in die Moschee vorrücken. Zudem sind Kisten mit Feuerwerkskörpern auf einem Teppich zu sehen sowie Polizisten, die mindestens fünf Menschen mit auf dem Rücken gefesselten Händen nach draußen führen.

Israelische Grenzpolizisten sind am Damaskustor in der Altstadt von Jerusalem im Einsatz.
Israelische Grenzpolizisten sind am Damaskustor in der Altstadt von Jerusalem im Einsatz. © Mahmoud Illean/AP/dpa

Jerusalem: Verletzte nach Zusammenstößen in Moschee

Berichten zufolge feuerten radikale Palästinenser im Gazastreifen daraufhin mehrere Raketen Richtung Israel. In der direkt an den Gazastreifen angrenzenden Stadt Sderot und weiteren Orten im Süden des Landes seien Alarmsirenen aktiviert worden, meldete die Armee. Angaben zu Verletzten oder gar Toten gab es zunächst nicht.

Palästinensische Medien berichteten, die sechs Raketen seien als Reaktion auf die „gewaltsame Vertreibung“ der Gläubigen aus der Al-Aksa-Moschee abgefeuert wurden. Wer genau hinter den Angriffen steckt, war zunächst unklar.

Al-Aksa-Moschee: Regelmäßig gewalttätige Konfrontationen

In den vergangenen Jahren kam es auf dem Gelände um die Al-Aksa-Moschee immer wieder zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan war eine Verschärfung der ohnehin angespannten Sicherheitslage im Land befürchtet worden. Aktuell kommen besonders viele Muslime zum Tempelberg, um während des Fastenmonats dort zu beten. Am Mittwoch beginnt zudem das Pessachfest. Einer der Bräuche ist dabei eine Wallfahrt nach Jerusalem.

Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen wird aber immer wieder verstoßen. (dpa/afp)