Berlin. Die fünf Insassen der Titan sind tot. Mit an Bord war Oceangate-Gründer Rush. Neue Details zur Familie seiner Ehefrau überraschen.

  • Stockton Rush ist Gründer von Oceangate, die Betreiberfirma, die hinter den Titanic-Missionen steckt
  • Auch Rush kam bei der Implosion des U-Boots ums Leben
  • Schaut man sich seine Familie an, erkennt man überraschende Verbindungen zur Titanic

Als die Küstenwache am Donnerstagabend vor die Mikrofone trat, war vielen bereits klar: Die fünf Insassen des seit Sonntag verschwundenen Tauchboots "Titan" werden nicht überlebt haben. Die Wrackteile am Meeresgrund konnten dem Touristenboot zugeordnet werden, so die Küstenwache. Sie geht von dem Tod der fünf Insassen aus.

Eine der Hinterbliebenen: Wendy Rush, die Ehefrau des Oceangate-Gründers Stockton Rush, der ebenfalls an der Expedition teilgenommen hatte. Es ist eine tragische Wendung der Geschichte. Sie soll laut Berichten der "New York Times" eine Nachfahrin von Passagieren der Titanic sein.

Titanic-Fotostrecke: Verschwundenes U-Boot sorgt für Rätsel

Die Titanic galt bei ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York 1912 als unsinkbar. Doch es kam anders. Das Wrack des Schiffs liegt seitdem in etwa 3800 Meter Tiefe rund 600 Kilometer von Neufundland/Kanada entfernt auf dem Meeresgrund.
Die Titanic galt bei ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York 1912 als unsinkbar. Doch es kam anders. Das Wrack des Schiffs liegt seitdem in etwa 3800 Meter Tiefe rund 600 Kilometer von Neufundland/Kanada entfernt auf dem Meeresgrund. © imago stock&people
Hochauflösende 3D-Aufnahmen zeigen das Wrack der Titanic.
Hochauflösende 3D-Aufnahmen zeigen das Wrack der Titanic. © Atlantic Productions/Magellan
Das Foto aus dem Jahr 2004 zeigt die Überreste eines Mantels und von Stiefeln im Schlamm des Meeresbodens nahe des Hecks der Titanic.
Das Foto aus dem Jahr 2004 zeigt die Überreste eines Mantels und von Stiefeln im Schlamm des Meeresbodens nahe des Hecks der Titanic. © Institute for Exploration, Center for Archaeological Oceanography/AP/dpa
Das U-Boot Titan des Unternehmens Oceangate Expeditions versprach Touristen, es bis zum Wrack der Titanic zu führen, um all diese Dinge aus der Nähe zu sehen.
Das U-Boot Titan des Unternehmens Oceangate Expeditions versprach Touristen, es bis zum Wrack der Titanic zu führen, um all diese Dinge aus der Nähe zu sehen. © OceanGate Expeditions/AP/dpa
Seit seiner letzten Mission am Sonntag, 18. Juni, galt das U-Boot jedoch als verschollen. Inzwischen steht fest: Es ist gesunken.
Seit seiner letzten Mission am Sonntag, 18. Juni, galt das U-Boot jedoch als verschollen. Inzwischen steht fest: Es ist gesunken. © Google/dpa
Insgesamt fünf Menschen befanden sich an Bord des Tauchbootes.
Insgesamt fünf Menschen befanden sich an Bord des Tauchbootes. © Oceangate Expeditions/PA Media/dpa
Dieses von American Photo Archive zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Innenraum des Tauchboots Titan mit den damals reisenden Passagieren. Die Ticketpreise lagen bei ca. 250.000 Dollar.
Dieses von American Photo Archive zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Innenraum des Tauchboots Titan mit den damals reisenden Passagieren. Die Ticketpreise lagen bei ca. 250.000 Dollar. © American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa
Unter den wohlhabenden Touristen war auch der britische Geschäftsmann und Abenteurer Hamish Harding.
Unter den wohlhabenden Touristen war auch der britische Geschäftsmann und Abenteurer Hamish Harding. © Felix Kunze/Blue Origin/AP/dpa/Archiv
An Bord des Bootes befanden sich außerdem der Kommandant Paul-Henry Nargeolet (l), der als einer der bekanntesten Experten für das Titanic-Wrack galt und daher den Spitznamen
An Bord des Bootes befanden sich außerdem der Kommandant Paul-Henry Nargeolet (l), der als einer der bekanntesten Experten für das Titanic-Wrack galt und daher den Spitznamen "Mr. Titanic" trug. © JIM ROGASH/AP/dpa
An der Rettungsaktion waren mehrere Flugzeuge, Schiffe und Sonarboote beteiligt.
An der Rettungsaktion waren mehrere Flugzeuge, Schiffe und Sonarboote beteiligt. © Handout / US Coast Guard / AFP
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Demnach soll Wendy Rush die Ururenkelin des Einzelhandelsmagnaten Isidor Straus und seiner Frau Ida sein, die zu den wohlhabendsten Menschen an Bord der Titanic gehört hatten. Beide kamen bei dem Schiffsunglück ums Leben. Isidor Straus, der 1845 in Deutschland geboren wurde, war einer der Miteigentümer des Kaufhauses Macys.

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Titanic: Tragische Todesumstände wurden Inspiration für Filmszene

Bekannt wurden er und seine Ehefrau aber vor allem auch wegen der tragischen Umstände ihres Todes. So soll sich Isidor Straus laut Berichten von Überlebenden des Titanic-Untergangs geweigert haben, in eines der Rettungsboote zu steigen, das eigentlich nur für Frauen und Kinder vorgesehen war – obwohl man angesichts seines Alters eine Ausnahme machen wollte. Da seine Ehefrau Ida ihn allerdings nicht alleine zurücklassen wollte, entschied sie sich, bei ihm auf der Titanic zu bleiben.

Stockton Rush, CEO von
Stockton Rush, CEO von "OceanGate", war ebenfalls an Bord der "Titan." © Greg Gilbert/The Seattle Times/AP/dpa

Den Berichten zufolge sollen die beiden später Arm im Arm auf dem sinkenden Schiff gesehen worden sein. Die Geschichte der beiden wurde zur Inspiration für eine berühmte Szene aus dem Film "Titanic" von James Cameron: Dort ist ein älteres Ehepaar zu sehen, das während des Untergangs eng umschlungen gemeinsam im Bett liegt.

Laut der "New York Times" soll Wendy Rush die Nachfahrin einer der Töchter des Ehepaares Straus sein: Minnie Rush. Sie wiederum befand sich während des Unglücks nicht mit ihren Eltern auf der Titanic. (csr)