Erfurt. Es gibt Tausende Anträge auf staatliche Zuschüsse für die Reparatur von Elektrogeräten in Thüringen. Verbraucher haben jetzt eine zweite Chance, Geld zu beantragen.

Die Entscheidung, Elektrogeräte zu reparieren statt wegzuwerfen, soll den Thüringern weiterhin leicht gemacht werden. Der Fördertopf, aus dem Verbraucher einen staatlichen Zuschuss für Reparaturkosten erhalten können, werde wieder aufgefüllt, teilte das Umweltministerium am Dienstag in Erfurt mit.

Für den Reparaturbonus würden die Landesmittel von bisher rund 600.000 Euro in diesem Jahr um weitere 400.000 Euro erhöht. Damit könnten weiterhin Anträge an die Verbraucherzentrale Thüringen auf den Zuschuss bei der Reparatur von Elektrogeräten gestellt werden, erklärte das Ministerium. Erstattet werden könne die Hälfte der Reparaturkosten bis zu einem Maximalbetrag pro Verbraucher und Jahr von 100 Euro.

Rund 30.000 Anträge bereits bewilligt

In den vergangenen zwei Jahren wurden laut Umweltministerium fast 20.000 Anträge auf den Zuschuss bewilligt. 2023 seien bisher rund 10.000 Anträge dazu gekommen. Weitere 2800 Anträge würden derzeit bearbeitet. Die Anträge können online samt der Zahlungsbelege gestellt werden.

Es gehe den Verbrauchern vor allem um die Reparatur von Mobiltelefonen, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, Geschirrspülern und Backöfen. Aber auch Nähmaschinen oder Rührgeräte bekämen mit der Finanzhilfe eine zweite Chance. Vereinzelt erfolgten die Arbeiten auch in Repair-Cafés.

"Wir setzen damit ein Zeichen gegen unnötigen Elektroschrott, das weit über Thüringen hinaus Interesse weckt. Sachsen hat jetzt nachgezogen - andere Bundesländer sind interessiert", erklärte Umweltminister Bernhard Stengele. Thüringen engagiere sich zudem bei Bund und EU dafür, mehr Reparaturen zu ermöglichen, so der Grünen-Politiker. Reparierbarkeit solle künftig schon beim Produktdesign eine Rolle spielen.

Neu sei in diesem Jahr, dass das Thüringer Projekt Reparaturbonus wissenschaftlich vom Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin begleitet wird. Das Programm gibt es nach Angaben des Umweltministeriums seit 2021. Partner ist die Verbraucherzentrale Thüringen.