Erfurt. Thüringer Haushalte waren im vergangenen Jahr im Schnitt knapp 18 Minuten ohne Strom. Nur in einem Bundesland war es noch länger dunkel.

In Thüringer Haushalten ist im vergangenen Jahr so lange der Strom ausgefallen wie sonst fast nirgends in Deutschland. Im Schnitt blieb es insgesamt für knapp 18 Minuten dunkel, wie aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervorgeht. Häufiger war das nur in Brandenburg mit 19 Minuten der Fall. Der Bundesschnitt an ungeplanten Stromausfällen je Haushalt lag bei 12 Minuten.

Mögliche Gründe könnten unter anderem die Lage des Freistaats mit vielen Waldgebieten sein, wie ein Sprecher der Thüringer Energienetze (TEN) erläuterte. Mittelspannungsleitungen, die in Thüringen besonders stark betroffen waren, seien oft auf Baumhöhe und damit anfällig. Dazu kämen einzelne Wetterextreme. Auch das hohe Baugeschehen im Zuge des Glasfaserausbaus könne für Stromausfälle gesorgt haben.

Die TEN betreibt in Thüringen etwa 34.000 Kilometer Stromnetze und ist der größte Netzbetreiber des Freistaats. Dazu kommen die Netze einzelner Stadtwerke.

Zahl deutlich unter anderen europäischen Ländern

Im europaweiten Vergleich sind die Zahlen für Thüringen und Deutschland niedrig, wie ein Blick auf Zahlen des Zusammenschlusses der nationalen Regulierungsbehörden, CEER, zeigt. Demnach stand Deutschland 2018 im Ländervergleich mit knapp 14 Ausfallminuten gemeinsam mit der Schweiz am besten da. Thüringen lag damals mit rund 12 Minuten sogar unter dem Bundesschnitt. In Frankreich waren es hingegen 51, im Kosovo gar 3940 Minuten.