Erfurt/Dresden. Auch Kinder und Jugendliche in Thüringen greifen mitunter zu Hochprozentigem oder trinken in kurzer Zeit reichlich Alkohol auf Partys. Für manche hat das heftige Folgen.

Wegen Alkoholvergiftung sind wieder mehr Kinder und Jugendliche aus Thüringen in Krankenhäusern gelandet. 505 Mädchen und Jungen mit Wohnort in Thüringen im Alter von unter 20 Jahren wurden 2022 infolge eines Alkoholrausches in Kliniken behandelt - im Vorjahr waren es 457. Das geht aus Zahlen des Landesamts für Statistik hervor. Im Corona-Jahr 2020 wurden demnach 413 Kinder und Jugendliche wegen Alkoholrausch ins Krankenhaus gebracht. 2019, vor der Pandemie also, waren es noch 626.

„Der aktuelle Anstieg zeigt uns: Wir müssen unsere Anstrengungen in der Alkoholprävention konsequent fortsetzen“, sagte Marcus Kaiser, Landeschef der DAK-Gesundheit in Thüringen. Deshalb wolle die Krankenkasse ihre Kampagne „bunt statt blau“ im kommenden Jahr fortführen. Mit der Aktion will die DAK in Schulen über exzessiven Alkoholkonsum aufklären, bei dem Jugendliche binnen weniger Stunden bis zum gefährlichen Vollrausch trinken. Dabei werden die besten Plakatideen von 12- bis 17-Jährigen zum Thema Rauschtrinken gesucht und mit Geldpreisen von insgesamt rund 12.000 Euro belohnt.

Abstand zwischen den Geschlechtern verringert

In den vergangenen Jahren wurden deutlich häufiger Jungen wegen einer Alkoholvergiftung in den Kliniken behandelt. 2022 verringerte sich den Daten nach aber der Abstand zwischen den Geschlechtern: 293 Jungen und 212 Mädchen waren betroffen. Im Jahr davor war das Verhältnis noch bei 282 zu 175.

Bei einer Alkoholvergiftung sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vor allem die Hirnfunktionen gestört. Torkeln und Lallen sind deutliche Vergiftungsanzeichen. Tritt Bewusstlosigkeit auf, sollte man nicht zögern, den Notarzt zu rufen. Jugendliche und junge Erwachsenen bekommen demnach häufig dann eine Alkoholvergiftung, wenn sie große Mengen Alkohol innerhalb kurzer Zeit trinken.

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