Berlin. Jennifer Lopez widmet ihr neuestes Album ihrem Ehemann Ben Affleck. Im Interview spricht sie über ihre Beziehung und ihre Kinder.

Jennifer Lopez ist keine Künstlerin, die einfach Musik veröffentlicht. Parallel zu ihrem neuen Album „This Is Me... Now“ bringt die 54-Jährige auch einen gleichnamigen Film (ab 16. Februar auf Amazon Prime) heraus, in dem sie ihre persönliche Suche nach der großen Liebe zeigt. Denn die große Inspiration ist derzeit ihre Ehe mit Hollywood-Schauspieler Ben Affleck. Wobei es einen wohl noch wichtigeren Faktor in ihrem Leben gibt: ihre Kinder.

Ihr neues Album und der dazugehörige Film sind offenbar inspiriert von Ihrer neuen Liebesgeschichte mit Ben Affleck. Sie meinten in einem Interview, diese sei „unglaublich“ ...

Jennifer Lopez: Weil Ben und ich es nicht glauben konnten, dass wir noch einmal zusammenkommen. Wer bekommt schon so eine zweite Chance? Und mit diesem Album wollte ich der ganzen Welt unsere Liebe zeigen.

Jennifer Lopez: Für ihren Erfolg musste sie hart arbeiten

In dem Film zeigen Sie sich als große Romantikerin, die ihren Traum von Liebe nicht aufgeben will. Sind Sie wirklich so drauf?

Lopez: Absolut. Für mich ist mein ganzes Leben eine Suche nach der wahren Liebe. Letztlich ist sie das Beste und Schönste, was es gibt.

Jennifer Lopez mit Ehemann Ben Affleck bei der Premiere ihres neuen Films, „This is Me... Now“.
Jennifer Lopez mit Ehemann Ben Affleck bei der Premiere ihres neuen Films, „This is Me... Now“. © AFP | Robyn Beck

Nun sind Sie aber dreimal geschieden. Wenn man mehrfach enttäuscht wird, wird man doch eines Tages desillusioniert?

Lopez: Ich weiß, das ist die logische Reaktion. So geht es ja auch vielen Menschen. Und das war für mich auch der entscheidende Grund, dieses Album und diesen Film zu machen. Denn alle Leute fragen sich: Ist wahre Liebe echt? Und ich wollte allen Leuten zeigen, dass es sie wirklich gibt, so schwierig sie manchmal zu finden ist. Aber niemand soll die Hoffnung aufgeben, auch wenn man immer wieder Enttäuschungen erlebt, so wie ich.

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Sie sind aber auch ein Superstar und eine toughe Geschäftsfrau. Die große Romantikerin würde man vielleicht nicht auf Anhieb bei Ihnen vermuten…

Lopez: Zu lieben ist ein absolut wichtiger Teil meines Charakters. Ich musste natürlich sehr viel zu diesem Thema lernen und lerne weiterhin. Denn darum geht es ja im Leben. Das ist meine Bestimmung. Aber so habe ich auch viele Erkenntnisse dazu gesammelt, die ich mit anderen teilen möchte. Doch gleichzeitig musste ich auch sehr kämpfen. Mein Erfolg ist mir beileibe nicht in den Schoß gefallen. Das war auch okay, ich mag harte Arbeit, und auch das gehört zu mir.

Trotz Arbeit: „Wollte viel Zeit mit meinen Kindern verbringen“

Abgesehen von der Arbeit haben Sie auch Zwillinge groß gezogen. Das dürfte vermutlich noch wichtiger gewesen sein?

Lopez: Natürlich, meine Kinder kamen immer an oberster Stelle. Alles andere war und ist dem untergeordnet. Wenn du Kinder bekommst, dann steht unumstößlich fest, dass im Vergleich dazu alles andere zweitrangig ist. Auf einmal siehst du die Welt mit ganz neuen Augen. Dein Leben wird dadurch schwieriger und härter, aber gleichzeitig auch besser.

Ihre Kinder sind ja inzwischen 15. Aber gab es je Konflikte zwischen Ihrem Job und Ihrer Rolle als Mutter?

Lopez: Klar, ich stand dem Dilemma aller allein erziehenden Mütter gegenüber. Ich war mir ursprünglich nicht sicher, ob ich das Leben als Single-Mutter meistern konnte. Ich war ganz traditionell mit Mutter und Vater groß geworden. Und ich muss zugeben, ich war schon manchmal müde, weil so viel zusammenkam. Andererseits hatte ich eine Menge Unterstützung, von ihrem Vater, von meiner ganzen Familie. Und ich wollte viel Zeit mit meinen Kleinen verbringen. Deshalb habe ich auch schon mal – vor allem an den Wochenenden – das Kindermädchen nach Hause geschickt.

Jennifer Lopez mit den Zwillingen Emme und Max, 2022 in Paris.
Jennifer Lopez mit den Zwillingen Emme und Max, 2022 in Paris. © GC Images | Pierre Suu

Sie wollten jedenfalls nicht Ihre Karriere für Ihre Kinder einschränken?

Lopez: Ich wusste, wann ich zu einem Job Nein sagen musste. Und ich habe meinen Mutterschutzurlaub sehr lange ausgedehnt. Aber mein Beruf ist eben Teil meiner Person. Er verschafft mir persönliche Erfüllung, und nur wenn du dich erfüllt fühlst, kannst du auch die anderen Aufgaben deines Lebens gut meistern – einschließlich der Mutterschaft.

Gleichzeitig bin ich durch diese Erfahrung auch als Künstlerin gereift. Sie hat mein Leben enorm bereichert und das spiegelt sich dann auch in meiner kreativen Arbeit wider, denn ich habe noch viel mehr zu sagen und zu geben. Und in meiner Musik und meinen Filmrollen arbeite ich immer auch mein Leben auf.

Was ist denn die grundsätzliche Erkenntnis zum Leben für Sie?

Lopez: Dass es völlig unvorhersehbar ist. Es ist hart und großartig gleichermaßen. Das Gute folgt auf das Schlechte und umgekehrt. Das heißt, es gibt keine Vollkommenheit, doch wenn du das akzeptierst, dann wirst du es genießen.

Gibt es eine Erkenntnis zu Ihrer Person, die uns überraschen sollte?

Lopez: Ich stehe seit so vielen Jahren in der Öffentlichkeit, und so viel wurde über mich geschrieben. Ich glaube, da gibt es keine Überraschungen mehr. Denn ich habe alles schon gesagt.