Berlin. Attila Hildmann verbreitet Verschwörungstheorien, bedroht Journalisten und vergleicht Angela Merkel mit Adolf Hitler. Wie wurde er so?

  • Attila Hildmann wurde einst für seine veganen Lebensmittel gefeiert, doch von diesem Ruhm ist nicht mehr viel übrig
  • In einem Kanal auf der App Telegram teilt der 39-jährige Hildmann seit Monaten nationalistische Inhalte und antisemitische Verschwörungstheorien
  • Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde die Hildmann-Demo im Vorfeld wegen des Verdachts auf Volksverhetzung untersagt
  • Der Grünen-Politiker Volker Beck hat nach einem Post von Hildmann Anzeige erstattet
  • Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Hildmann eingeleitet

Attila Hildmann hat mal gesagt, bis 2020 wolle er weltberühmt sein. Sein Ziel sei es, erklärte der Berliner in einem Interview mit „Zeit Campus” 2016, den Lebensmittelmarkt zu revolutionieren. Und tatsächlich bekommt Hildmann heute, im Jahr 2020 – zumindest in Deutschland – mehr Aufmerksamkeit denn je. Der Grund ist allerdings nicht sein veganer Lifestyle.

In einem Kanal auf der App Telegram teilt der 39-jährige Hildmann seit Monaten nationalistische Inhalte und antisemitische Verschwörungstheorien mit seinen über 68.000 Followern und Followerinnen. Er bezeichnet die Pandemie und die getroffenen Schutzmaßnahmen als Plan zur Vernichtung Deutschlands.

Hinter dem Vernichtungsszenario vermutet er eine Allianz, gesteuert durch Satan, „die Kommunistin” Angela Merkel, jüdische Familien, die chinesische Regierung und Bill Gates. Hildmann nennt die BRD „Bolschewiken Republik Deutschland“. Um gegen die vermeintliche „Corona-Diktatur” zu protestieren, veranstaltet er seit Mai Demonstrationen und Kundgebungen.