Berlin. Google und Apple haben den Zugriff auf Attila Hildmanns Telegram-Kanal gesperrt. Über andere Wege lässt er sich aber noch aufrufen.

Der Telegram-Kanal des Rechtsextremen und Antisemiten Attila Hildmann lässt sich auf iPhones und vielen Android-Geräten nicht mehr aufrufen. Die Anbieter Apple und Google blockierten offenbar den Zugriff auf den Kanal in der Messenger-App. Seinen Kanal, dem zuletzt 100.000 Menschen folgten, hatte der ehemalige Vegankoch immer wieder zur Verbreitung neonazistischer und antisemitischer Hetze benutzt.

Der Schritt betrifft die Telegram-Apps, die in den offiziellen App-Stores zum Download erhältlich sind. Eine Erklärung gab es bis Dienstagabend weder von Apple noch von Google oder Telegram. Über andere Wege lässt sich Hildmanns Kanal jedoch auch weiterhin aufrufen. Vom Messengerdienst Telegram selbst wurde Hildmann nämlich nicht gesperrt. Telegram ist dafür bekannt, selbst wenn Hass-Posts und Gewaltaufrufe verbreitet werden, nur selten Inhalte zu löschen.

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Attila Hildmann: Neonazistische und antisemitische Hetze auf Telegram

Erst vor wenigen Tagen hatte der früher als veganer Kochbuchautor bekannte Attila Hildmann in seinem Kanal zur Tötung von Juden aufgerufen: „Der Jude will dich und deine Kinder mit seinen Spritzen ermorden“, schrieb Hildmann vor wenigen Tagen in seinem Kanal in der Messenger-App Telegram zu einem Video, das ihn beim Abfeuern mehrerer Schusswaffen auf einem Schießstand zeigt.

Immer wieder fiel Hildmann unter anderem auf Telegram durch Antisemitismus, Holocaust-Leugnung und offene Gewaltdrohungen auf und setzte sich schließlich in die Türkei ab. Unternehmen wie Amazon und Lieferando strichen seine Produkte aus dem Sortiment. (msb/bef)

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