Berlin/London. Der Antikriegs-Film “Im Westen nichts Neues“ ist als bester Film bei den Oscars nominiert. Nun zeigt sich: Seine Chancen stehen gut.

And the winner is: "Im Westen nichts Neues". Der Film von Regisseur Edward Berger (53) hat bei den British Academy of Films and Television Arts, kurz Bafta, gleich sieben Preise eingeheimst. Unter anderem gewann die Verfilmung des Romans von Erich-Maria Remarque in der wichtigsten Kategorie "Bester Film". Berger sagte: "Was für ein Abend, ich kann es nicht glauben."

Berger selbst bekam zudem den Preis für die beste Regie. In der Kategorie "Bester Film" stach "Im Westen nichts Neues" "The Banshees of Inisherin" (Regie: Martin McDonagh), "Elvis" (Baz Luhrmann), "Everything Everywhere All At Once" (Dan Kwan und Daniel Scheinert) und "Tar" (Todd Field) aus.

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Berger über "Im Westen nichts Neues": Idee der Tochter

Berger sprach in seiner Dankesrede seine Tochter Matilda an. Sie habe den Roman von Remarque in der Schule gelesen und ihn davon überzeugt, daraus einen Film zu machen. Das Buch, 1928 geschrieben, wurde vorher erst zweimal verfilmt – 1930 und 1979. Es beschreibt die Schrecken des Ersten Weltkriegs (1914-1918) aus der Perspektive eines jungen Soldaten. In Berges Adaption verkörpert der Schauspieler Felix Kammerer die Hauptrolle.

Edward Berger mit seinen Schauspielern Felix Kammerer und Albrecht Schuch (v.l.).
Edward Berger mit seinen Schauspielern Felix Kammerer und Albrecht Schuch (v.l.). © Dominic Lipinski/Getty Images

In der Kategorie "Beste Regie" konnte sich Berger gegen McDonagh, Field, das Duo Kwan/Scheinert sowie Park Chan-wook ("Die Frau im Nebel") und Gina Prince-Bythewood ("The Woman King") durchsetzen. Insgesamt hatte "Im Westen nichts Neues" 14 Nominierungen – die meisten, die je ein ausländischer Film erhalten hat.

"Im Westen nichts Neues" für neun Oscars nominiert

"Im Westen nichts Neues" erhielt zudem die Auszeichnung als "Bester Nicht-englischsprachiger Film". Komponist Volker Bertelmann alias Hauschka erhielt einen Bafta für seine Filmmusik. Außerdem bekam der Streifen Preise für Kameraarbeit, Adaptiertes Drehbuch und Sound.

Bei den Golden Globes im Januar gewann "Im Westen nichts Neues" in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" trotz Nominierung nicht. Aber für die Oscar-Verleihung am 12. März in Hollywood ist die Netflix-Produktion gleich neunmal nominiert.

Cate Blanchett gewann die Auszeichnung als "Beste Hauptdarstellerin" für "Tar", Austin Butler als "Bester Hauptdarsteller" für "Elvis". Blanchett war bei ihrer Dankesrede sichtlich überwältigt und kämpfte mit den Tränen. (dw/dpa/AFP)