New York. Der frühere US-Präsident und die Rocklegende sind jetzt Podcaster. In “Renegades“ sprechen sie über Privates und die Zukunft Amerikas.

Eine weitere Männer-Freundschaft hat einen Podcast hervorgebracht: Der frühere US-Präsident Barack Obama und Rocklegende Bruce Springsteen haben gemeinsam einen Podcast aufgenommen. Unter dem Titel „Renegades: Born in the USA“ (etwa: Abtrünnige: Geboren in den USA), sprechen die beiden über ihr Leben, Freundschaft und den Zustand ihres Landes. Die ersten zwei Folgen wurden am Montag beim Streamingdienst Spotify veröffentlicht.

Beide Podcaster eint, dass sie sich um die zerrissene Gesellschaft sorgen: „Die USA sind so gespalten, wie sie es in unseren Lebzeiten noch nicht waren“, sagt Obama in einer Vorschau auf „Renegades“. „Wie können wir zurückfinden zu einer amerikanischen Geschichte, die uns wieder mehr zusammenbringt?“, fragt sich der ehemalige US-Präsident.

Neuer Podcast: Springsteen und Obama sind schon lange befreundet

„Oberflächlich betrachtet haben Bruce und ich nicht viel gemeinsam“, konstatiert Obama im Podcast-Talk. „Er ist ein weißer Kerl aus einer Kleinstadt in Jersey. Ich bin ein Schwarzer mit Eltern unterschiedlicher ethnischer Herkunft, geboren auf Hawaii. Er ist eine Rock“n'Roll-Ikone.“ Er sei eben nicht so cool wieder Musiker, meint der Politiker.

Coolness hin oder her – die beiden sind schon lange befreundet: Springsteen und Obama kennen sich seit Obamas erstem Präsidentschaftswahlkampf 2008. Für die Aufnahme der neuen Podcast-Serie verbrachten sie nun mehrere Tage in einem Aufnahmestudio im Bundesstaat New Jersey, wo Springsteen vor 71 Jahren geboren wurde.

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Obama und Springsteen reden über Freundschaft, Vaterschaft und das amerikanische Ideal

In dieser Zeit hätten sie trotz aller Unterschiede auch viele Gemeinsamkeiten entdeckt, meint der ehemalige US-Präsident: „Wir haben bei unseren Gesprächen herausgefunden, dass wir immer noch einen festen Glauben an das amerikanische Ideal haben. Nicht als Nostalgie, aber als Kompass für die harte Arbeit, die vor uns liegt.“

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Zwei, die sich mögen: US-Präsident Barack Obama verleiht Bruce Springsteen Ende November 2016 die Freiheitsmedaille. „Ich bin der Präsident, aber er ist der Boss“, sagte Obama damals.
Zwei, die sich mögen: US-Präsident Barack Obama verleiht Bruce Springsteen Ende November 2016 die Freiheitsmedaille. „Ich bin der Präsident, aber er ist der Boss“, sagte Obama damals. © dpa | Shawn Thew

Der 59-jährige Obama beschreibt eine entspannte Zusammenarbeit mit dem Sänger von Hits wie „Born in the USA“ und „Thunder Road“. „Wir haben einige Antworten gefunden, haben ein paar Sachen gelernt, haben gelacht und einige Gläser getrunken.“ Einmal hätten sie sogar einen Ausflug in Springsteens Corvette gemacht – und seien dabei den Personenschützern des Secret Service „entwischt“.

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Schon Michelle Obamas Podcast war ein großer Erfolg

Mit dem Podcast folgt Obama dem Vorbild seiner Ehefrau Michelle: Der Podcast der früheren First Lady war einer der großen Streaming-Erfolge des vergangenen Jahres. Nach seiner Amtszeit von 2009 bis 2017 gründeten die Obamas gemeinsam eine Produktionsgesellschaft, die mit Netflix und Spotify Verträge abschloss.

Spotify kündigte am Montag zudem eine neue Podcast-Offensive mit zwölf Titeln in deutscher Sprache an. Darunter ist zum ersten Mal ein tägliches Nachrichten-Format: „FOMO - Was hab ich heute verpasst?“ soll um 17.00 Uhr an Werktagen wichtige Ereignisse kurz zusammenfassen. (bml/afp)

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