Berlin. In vielen Bereichen sind die weltweiten Lieferengpässe zu spüren. Nun treffen sie auch die Baumärkte – und werden wohl noch andauern.

Die Probleme in der globalen Logistik und die damit einhergehenden Lieferengpässe machen sich nun auch in Deutschlands Bau- und Gartenmärkten bemerkbar. Es seien "noch einige Zeit deutlich spürbare Auswirkungen" für die Märkte zu befürchten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), Peter Wüst, der Deutschen Presse-Agentur.

"Viele Lieferanten kündigen gerade flächendeckend ihre Verträge mit den Handelspartnern und avisieren massive Preiserhöhungen und Lieferengpässe", sagte Wüst. Vereinzelt begrenzten Händler bereits die Abgabemengen, "damit für alle Kunden Angebote vorhanden sind und nicht Einzelne ganze Warengruppen aufkaufen".

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Baumarktpreise: Lage "sehr dynamisch und angespannt"

Droht damit auch ein Preisanstieg für die Verbraucher? Der Verbandsvertreter betonte, dass die Branche "traditionell sehr preisbewusst" sei und weiter Wege finden werde, die Waren zu vergleichsweise attraktiven Preisen anzubieten. Ein Sprecher der Baumarktkette Bauhaus sagte mit Blick auf die Lieferketten, die Lage sei "sehr dynamisch und angespannt". Langfristigte Aussagen zu Lieferzeiten und Preisentwicklungen ließen sich allerdings nicht treffen.

Gründe für die Turbulenzen im Welthandel gibt es viele: Nach dem Corona-Krisenjahr 2020 mit der Konjunkturerholung stieg die Nachfrage sprunghaft an, nachdem viele Firmen die Produktion gedrosselt hatten. Außerdem sind derzeit Container knapp. Hinzukamen folgenschwere Ereignisse wie die Havarie des Containerschiffes "Ever Given" im März im Suezkanal, wodurch diese wichtige Route tagelang blockiert war.

Keine Zuspitzung der Lage zu Weihnachten erwartet

Die allgemeine Lage und damit die Verknappung der Rohstoffe werde sich in zwei bis drei Jahren wieder regulieren, sagte Verbandsvertreter Wüst. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft erwartet er in den Baumärkten und Gartenfachmärkten "nicht unbedingt eine weitere Zuspitzung" der Lage. Dieser Abschnitt des Geschäftsjahres ist für die Branche eher unwichtig – erst im Frühjahr dürfte die Kundennachfrage wieder stark anziehen. (csr/dpa)