Berlin. Moderatorin Anne Will und Publizistin Miriam Meckel haben sich getrennt. Das machten sie in einer gemeinsamen Erklärung öffentlich.

Sie galten als das lesbische Vorzeigepaar in Deutschland – nun ist Schluss. Die TV-Moderatorin Anne Will und die Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel haben sich getrennt. Eine entsprechende Erklärung beider Frauen liegt der Nachrichtenagentur dpa vor.

„Wir haben uns getrennt“, heißt es in dem vorliegenden Schreiben von Will (53) und Meckel (52). „Weiteres werden wir hierzu nicht erklären und bitten, unsere Privatsphäre zu achten.“

Anne Will und Miriam Meckel: Trennung nach mehreren Jahren Beziehung

Unterzeichnet sind die Sätze mit beiden Namen: Anne Will und Miriam Meckel. Die ARD-Talkerin und die Verlegerin des Magazins „Ada“ galten seit Jahren als prominentes lesbisches Paar.

2007 machten sie die Verbindung bekannt. Vor drei Jahren gaben sich Will und Meckel dann das Ja-Wort zu einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.

Ihr Coming-out per Foto in der „Bild am Sonntag“ begründete Meckel später im „Spiegel“: „Wir wollten einfach in der Lage sein, auf eine öffentliche Veranstaltung zu gehen und am selben Tisch zu sitzen. Und dafür mussten wir es einmal ertragen, dass dieses Foto gemacht wird.“ Wills Variante dazu im „Stern“: „Wir hatten einfach keine Lust mehr auf den Krampf: Ich gehe vor, Miriam kommt nach.“

Will und Meckel gaben sich noch vor Ehe für alle das Ja-Wort

Der Rummel war groß. „Ja, wir sind ein Paar“, war der markante Satz. Da es bis dahin nur wenige in einer breiten Öffentlichkeit bekannte Lesben gab – darunter Maren Kroymann, Hella von Sinnen, Cornelia Scheel und Ulrike Folkerts – freuten sich viele in der Szene darüber. Während der Parade zum Christopher Street Day in Berlin tauchte prompt der Slogan „Anne Will – ich auch“ auf.

Anne Will und Miriam Meckel galten als das lesbische Vorzeigepaar in Deutschland.
Anne Will und Miriam Meckel galten als das lesbische Vorzeigepaar in Deutschland. © imago stock&people | imago stock&people

2016 folgte dann der offizielle Schritt. „Ja, wir haben geheiratet“, hieß es nun. Noch vor der Ehe für alle, die in Deutschland erst seit zwei Jahren möglich ist, gaben sich Will und Meckel das Jawort für eine eingetragene Lebenspartnerschaft. Zur Feier trug Will ein schlichtes, weißes Etuikleid, kombiniert mit einem Brautstrauß aus roten, pastell- und cremefarbenen Rosen. Meckel kam im gestreiften, ärmellosen Kleid in Rosé und Weiß. Zur Feier gab es Heliumballons in Form von zwei Frauen.

Ihr Privatleben hielten Will und Meckel weitgehend unter Verschluss. Nur wenig wurde darüber bekannt. Als Meckel ihren Burnout im Buch „Brief an mein Leben“ aufarbeitete, gab sie kaum etwas über das Leben mit ihrer Partnerin preis.

Noch im Juni Auftritt in prominenter Runde

Gemeinsame Auftritte gab es mal häufiger, dann wieder längere Zeit nicht. Zwischenzeitlich kursierende Trennungsgerüchte wurden dementiert. Traten beide öffentlich in Erscheinung, schienen die Outfits stets aufeinander abgestimmt: beide in Schwarz, beide im Anzug, beide schulterfrei, beide mit tiefen Dekolletés, beide in derselben Farbkombi oder - im Karneval - beide im Jeckenkostüm.

Noch im Juni gab es noch einen Auftritt in prominenter Runde: Während einer Konferenz zu künstlicher Intelligenz wurden Anne Will und Miriam Meckel in der Dresdner Frauenkirche eingerahmt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Grünen-Chef Robert Habeck.

Blitzlichtgewitter und Medienrummel um das Promi-Paar begegnete Meckel mitunter auf ihre eigene Weise: Sie machte ihre Gegenüber zu Objekten und fotografierte die Fotografen selbst.

Für Aufsehen hatte zuletzt auch eine andere große Trennung gesorgt: Thomas Gottschalk trennte sich nach Jahrzehnten von Frau Thea. (dpa/les)