Berlin. Die Polizei hat Anfang Oktober das besetzte Haus „Liebig 34“ unter Protesten geräumt. Nun ist vor dem Gebäude ein Feuer ausgebrochen.

Vor dem Haus Liebigstraße 34 in Berlin ist am Mittwochabend ein Feuer ausgebrochen. Polizei und Feuerwehr fuhren mit einem Großaufgebot in den Stadtteil. Das Feuer griff auch auf das Erdgeschoss des ehemals besetzten Gebäudes über. Die Räumung der „Liebig 34 durch die Polizei am 9. Oktober hatte auch aufgrund der begleitenden Proteste und Ausschreitungen nationale Schlagzeilen gemacht.

Wie Bilder aus der Nacht zeigen, brannte vor allem Sperrmüll, den Arbeiter in den vergangenen Tagen aus dem Haus herausgeholt hatten. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell unter Kontrolle bringen, das Feuer ist mittlerweile gelöscht. Die Einsatzkräfte begutachteten im Inneren des Gebäudes die Schäden.

Polizei geht von Brandstiftung aus

Nach Informationen der Berliner Morgenpost geht die Polizei von Brandstiftung aus. Mehrere vermummte Personen seien vor dem Brand am Haus gesehen worden. Der private Sicherheitsdienst habe sich daraufhin zurückgezogen, hieß es am Abend. Nach dem Brand versammelten sich 50 bis 70 Leute vor Ort.

Das Feuer griff auch auf das Erdgeschoss der „Liebig 34“ über. 
Das Feuer griff auch auf das Erdgeschoss der „Liebig 34“ über.  © ZRB | Thomas Peise

Linksextremer Account veröffentlicht Foto des Brandes im Internet

Ein Foto, das von dem Brand im Internet kursierte, gibt einen Hinweis darauf, dass es sich um Brandstiftung wahrscheinlich von Linksextremisten handelt. Denn das Foto wurde versehen mit dem Spruch: „Es brennt seit 21.00 Uhr am Dorfplatz Wut und Flamme der Repression“. Veröffentlicht wurden Foto und Text auf einem linksextremen Account.

„Liebig 34“: Auseinandersetzungen dauern an

Schon in den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Auseinandersetzungen vor dem Haus an der Liebigstraße 34 gegeben. So waren Mitarbeiter einer Security-Firma mit mutmaßlichen Linksextremisten aneinander geraten.

Ausschreitungen in Berlin nach Räumung von linkem Hausprojekt

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    Die Polizei hatte das Haus, das seit Jahrzehnten von einem feministisch- queeren Projekt und Linksextremisten bewohnt worden war, aufgrund eines richterlichen Beschlusses Anfang Oktober geräumt. Am Tag der Räumung und an dem darauffolgenden Wochenende hatten mehr als 1000 Polizisten das Viertel rund um die „Liebig 34“ vor Randale schützen müssen. Trotzdem brannten dort mehrere Autos.

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    (ad,sco)