London/Berlin. Ein Enthüllungsjournalist packt über die ausgewanderten Royals Harry und Meghan aus. Das Buch dürfte der Herzogin gar nicht gefallen.

Zuletzt haben sie mal wieder ziemlich dick aufgetragen, und das vor der in New York versammelten Weltgemeinschaft. Als Prinz Harry am Montag auf Einladung der Nelson-Mandela-Stiftung vor den Vereinten Nationen eine Rede hielt, ging es eigentlich um den 2013 verstorbenen südafrikanischen Freiheitskämpfer. Doch der Exil-Prinz nutzte den Auftritt zu einer Liebeserklärung an seine Frau.

Nur wenige Wochen nach ihrem ersten Treffen im Jahr 2016 sei er zusammen mit Meghan nach Afrika gereist – und habe dort realisiert, „dass ich in meiner Frau eine Seelenverwandte gefunden hatte“.

Harry (37) und Meghan (40) als Aktivisten für das Gute und strahlendes Glamourpaar – so sehen sich die beiden gerne. Ein neues Enthüllungsbuch kratzt an diesem Image. Vor allem Meghan wird darin als eitle Furie beschrieben, die während ihrer kurzen Zeit im Palast Familienangehörige und Angestellte zur Weißglut getrieben habe. Lesen Sie hier:Meghan: Harry war Lösung „für jedes Problem, das sie hatte“

Meghan verbot ihren Freunden, über sie zu sprechen

Geschrieben hat das Werk der britische Investigativjournalist Tom Bower (75), der schon über Charles, den britischen Premierminister Boris Johnson und den Verleger Robert Maxwell unautorisierte Biografien verfasst hat. Sein am Donnerstag erschienenes, 500 Seiten umfassendes Buch trägt den drastischen Titel „Revenge: Meghan, Harry And The War Between The Windsors“ („Rache: Meghan, Harry und der Krieg zwischen den Windsors“).

Bower, ein Adelsexperte und früherer BBC-Reporter, hat dafür nach eigenen Angaben mit mehr als 80 Personen aus dem Umfeld des Paars gesprochen. „Ich schreibe nur Bücher über Menschen, die nicht wollen, dass man über sie schreibt“, sagt Bower. Meghan habe ihren Freunden einen Maulkorb verpasst, also habe er eben mit ihren Feinden gesprochen.

Anhand von Episoden schildert er, wie das Paar seit der Hochzeit im Mai 2018 bei der Queen (96), bei Prinz Charles (73) sowie Harrys Bruder Prinz William (40) und dessen Frau Kate (40) Kredit verspielte. „Meghans Verhalten gegenüber ihren Mitarbeitern war egozen­trisch, manipulativ und fordernd geworden.“ Wutanfälle waren keine Seltenheit, manchmal habe sie mit Teetassen geworfen.

Woher kam diese Aggression? „Ihre Wut könnte teilweise von Harry geschürt worden sein“, mutmaßt der Autor. Offenbar, so beschreibt er es, haben sich Harry und Meghan mit ihrem Argwohn gegenüber dem Königshaus gegenseitig angestachelt. Auch interessant:Königin Máxima sorgt für Frust bei Prinz Harry und Meghan

Meghan rastet wegen „Vanity Fair“-Cover aus

Weil sie sich in einer Zeitschrift nicht richtig dargestellt fühlte, soll Meghan im September 2017 völlig aus der Haut gefahren sein. Als sie damals, Monate vor ihrer Hochzeit, für das Titelblatt der Zeitschrift „Vanity Fair“ fotografiert wurde, fand sie das erst ziemlich gut. Doch sie ging davon aus, dass das Blatt ausführlich von ihrer philanthropischen Arbeit und ihrer schauspielerischen Karriere berichten würde, schreibt Bower.

Stattdessen wurde der Artikel über sie auf der Titelseite angekündigt mit der Zeile „Sie ist einfach verrückt nach Harry“. Dass die damals eher weniger bekannte Amerikanerin auf ihre Beziehung zum berühmten Prinzen reduziert wurde, passte der engagierten Feministin gar nicht. „Hysterisch“ habe sie sich bei der Redaktion darüber beschwert. Die Erklärung von „Vanity Fair“: Man habe für ihr Engagement einfach keine Belege gefunden. Mehr zum Thema:Herzogin Meghan wird 40: Bewundert, beneidet und gehasst

Auch vom Schwager und seiner Frau fühlte sie sich ungerecht behandelt. „Meghan hatte das Gefühl, dass William und Kate ihr nicht die Anerkennung und Großzügigkeit entgegenbrachten, die sie verdient hatte.“ Kate wiederum habe Meghan als „abweisend gegenüber anderen Menschen“ empfunden.

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass sich Harry und Meghan nach Kalifornien abgesetzt haben. Die Queen hat mit der Distanz zur Ehefrau ihres Enkels offenbar kein Problem. Als sie erfuhr, dass Meghan im April 2021 nicht an der Trauerfeier für ihren Gemahl Prinz Philip († 99) teilnehmen würde, soll die Monarchin nur gemurmelt haben: „Gott sei Dank.“

Dieser Text erschien zuerst auf morgenpost.de