Berlin. Während einige Staaten in Europa die Corona-Maßnahmen lockern, bleiben in anderen die Restriktionen bestehen. Ein Überblick.

Angesichts erster Erfolge im Kampf gegen die Pandemie mehren sich in Europa die Forderungen, die Corona-Maßnahmen zurückzudrehen. So unterschiedlich reagieren die Staaten:

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen spricht von einer „ersten vorsichtigen Phase“ der Öffnung: In einem ersten Schritt werden von Mittwoch an Kinderkrippen, Kindergärten sowie die Schulen für Kinder bis zur fünften Klasse wieder öffnen. Damit will die Regierung zunächst die Eltern entlasten.

Alle weiteren Maßnahmen hat Frederiksen zugleich um vier Wochen verlängert: Die dänischen Grenzen, auch die nach Deutschland, bleiben vorläufig bis 10. Mai dicht. Gleiches gilt für Restaurants, Cafés, Kneipen sowie Theater und weitere Freizeiteinrichtungen. Versammlungen mit mehr als zehn Personen sind weiter verboten, Großveranstaltungen bis Ende August untersagt. Corona-Maßnahmen: Wann öffnen die Schulen wieder – und wie?

Österreich hat wie Dänemark auch besonders früh mit strikten Maßnahmen auf das Coronavirus reagiert. In der Alpenrepublik geht es nun an diesem Dienstag mit dem zaghaften Exit los: Kleine Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte dürfen dann unter strengen Auflagen wieder öffnen. Die bestehende Maskenpflicht im Supermarkt wird ab Dienstag auf alle geöffneten Läden und öffentliche Verkehrsmittel ausgedehnt.

Vom 1. Mai an sollen alle Geschäfte, Einkaufszentren und Friseure folgen dürfen. Ein Zeitplan zur Öffnung von Hotels und Gastronomie soll Ende April stehen, Ziel ist eine Wiederaufnahme des Betriebs von Mitte Mai an. Die Ausgangsbeschränkungen werden bis Ende April verlängert. Das bedeutet, dass man die Wohnung weiter nur mit triftigem Grund verlassen darf. Die Schulen bleiben bis Mitte Mai zu. Veranstaltungen sollen bis Ende Juni nicht stattfinden.

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Spanien unternahm am Montag einen ersten Schritt der Öffnung. Nachdem alle „nicht notwendigen Betriebe“ zwei Wochen lang geschlossen waren, durften Arbeiter im Bauwesen sowie in Fabriken wieder arbeiten gehen. In Regionen, in denen der Ostermontag kein Feiertag ist, ging der sogenannte Winterschlaf zu Ende, mit dem die Regierung den Kampf gegen die Pandemie intensiviert hatte. Dazu gehörte auch die Hauptstadt selbst, wo Polizeibeamte in U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen Schutzmasken ausgaben.

Im Bahnhof von Madrid verteilt ein Polizist Schutzmasken.
Im Bahnhof von Madrid verteilt ein Polizist Schutzmasken. © dpa | Bernat Armangue

In anderen Regionen wie Katalonien, dem Baskenland oder den Balearen blieb es bei den Beschränkungen. Laut Ministerpräsident Pedro Sánchez wird es erste richtige Lockerungen „frühestens in zwei Wochen“ geben. Der Ausnahmezustand gilt bisher bis einschließlich 25. April. Die 47 Millionen Bürger dürfen somit weiterhin weder spazieren gehen noch Sport im Freien treiben.

Die Zahl der neuen Todesfälle sank am Montag in Spanien erneut. Binnen 24 Stunden starben 517 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus. Hoffnung gab es auch bei der Zahl der Neuinfektionen. Diese lag bei 3477 Fällen – der niedrigste Anstieg an einem Tag seit dem 20. März. Insgesamt waren in Spanien bis Montagabend fast 170.000 Infektionen und rund 17.500 Todesfälle bekannt.

Frankreich meldete ebenfalls weniger neue Todesfälle. Ungeachtet dieser Entwicklung verkündete Staatschef Emmanuel Macron am Montagabend in einer Fernsehansprache die Verlängerung der seit bald vier Wochen andauernden Ausgangsbeschränkungen bis zum 11. Mai. Er sei hoffnungsvoll, sagte Macron, doch die Krankenhäuser im Großraum Paris oder in der Region Grand Est seien überlastet.

In Frankreich betonen Experten immer wieder, dass der Höhepunkt der Pandemie noch nicht erreicht sei. Derzeit sei daher noch nicht der richtige Moment, um über Lockerungen nachzudenken.

Kurz vor den Ostertagen haben Paris und andere Städte und Regionen die Maßnahmen verschärft, damit möglichst viele Menschen zu Hause bleiben. Die Menschen dürfen derzeit lediglich das Haus verlassen, wenn sie Lebensmittel einkaufen, zum Arzt gehen, ihren Hund spazieren führen oder allein joggen wollen.

Für die Arbeit das Haus verlassen dürfen nur Menschen, denen keine Heimarbeit möglich ist. Bis Montagabend waren in Frankreich rund 138.000 Coronavirus-Infektionen und knapp 15.000 Todesfälle gemeldet.