Berlin. Das Lied “Freiheit“ ist immer wieder bei Corona-Protesten zu hören. Dazu hat der Künstler nun ein bildgewaltiges Statement abgegeben.
- Das Lied "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen ist bei Querdenker-Demos zu hören
- Bislang war unklar, wie der Sänger dazu steht
- Nun hat er bei Instagram klar Stellung bezogen – und bissige Reaktionen provoziert
Impfgegner in Deutschland behaupten gerne, ihnen würden mit Impfungen gegen das Coronavirus die Freiheit genommen. Für ihre Proteste – bei denen sie die grundgesetzlich garantierten Freiheiten zur Versammlung und freien Meinungsäußerung wahrnehmen – gebrauchen sie mitunter nicht nur antisemitische Symbolik und verletzen immer wieder Polizeibeamte.
Zuletzt war auch immer öfter Liedgut zu hören, in denen von Freiheit gesungen wird, etwa "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen. Der besang 1987 zwar nachdenklich den Verlust von Freiheit, sein Lied entwickelte aber ein Eigenleben – und wurde in den Wendejahren zu einer Hymne der Wiedervereinigung.
Westernhagen: Eindeutiges Statement zu "Freiheit" und Impfen
Was Westernhagen von der Verwendung bei Querdenker-Prostesten hielt, war bislang unklar. Nun aber hat der Sänger recht eindeutig Position bezogen. Auf seinem Instagram-Profil veröffentlichte er am Freitag ein Foto, das ihn beim Impfen zeigt – dazu schrieb er das Wort "Freiheit". Prompt reagierten Menschen in den Kommentaren bissig auf das Statement: Erimpfte Freiheit sei keine Freiheit, echauffierte sich ein Nutzer, eine andere nannte sie traurig.
Seine Fans werteten die Aktion hingegen als Verteidigung seiner Musik von Gegnern der Corona-Maßnahmen. "Großartige Aktion" kommentierte jemand, "Klasse Statement" jemand anderes. Auch prominente Kollegen aus der Musikbranche wie Peter Plate kommentierten den Beitrag positiv. Der Post hatte am Samstagnachmittag tausende "Gefällt"-Angaben.
Auch in anderen sozialen Netzwerken schlug die Aktion auf. Bei Twitter etwa postete die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn (Grüne) das Westernhagen-Bild und kommentierte: "Manchmal wollen Künstler die Interpretation ihrer Werke nicht anderen überlassen." Andere Nutzer und Nutzerinnen bedankten sich bei dem Künstler oder nannten ihn anerkennend "Ehrenmann". (pcl)