Berlin. Einer Studie zufolge hat sogar ein milder Corona-Verlauf große Auswirkungen auf die Organe. So werden Herz, Lunge und mehr geschädigt.
- Auch bei einem milden Corona-Verlauf kann es zu Organschäden kommen
- Das hat eine neue Studie herausgefunden
- Was die Folgeschäden einer Corona-Infektion sein können.
Laut einer Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) können selbst milde Verläufe einer Coronavirus-Infektion Organe schädigen. Die Studie wurde am Mittwoch in der Fachzeitschrift "European Heart Journal" veröffentlicht.
In Rahmen der Forschungsarbeiten wurden 443 Genesene rund zehn Monate nach ihrer Erkrankung untersucht. Das Ergebnis: Auffälligkeiten an der Lunge, an den Atemwegen sowie an Herz und Nieren. Den Expertinnen und Experten zufolge führen diese mittelfristigen Organschäden wiederum zu Thrombosen in den Beinvenen.
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Corona: So wirkt sich die Infektion auf Körper aus
Im Gegensatz zu zuvor nicht infizierten Personen wurde bei den Probanden ein um etwa drei Prozent reduziertes Lungenvolumen festgestellt. Außerdem wurde bei den Betroffenen ein leicht erhöhter Atemwegswiderstand dokumentiert.
Die Herzuntersuchungen ergaben eine durchschnittliche Abnahme der Pumpkraft um ein bis zwei Prozent. Der Spiegel eines speziellen Markerproteins im Blut, das Auskunft über die Belastung des Herzens gibt, stieg bei den genesenen Personen um 41 Prozent.
Den Ergebnissen zufolge ging auch die Nierenfunktion um zwei Prozent zurück. Bei Ultraschalltests wurde zudem festgestellt, dass bei den Genesenen zwei- bis dreifach häufiger Zeichen einer zurückliegenden Beinvenenthrombose auftraten.
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Omikron: Forscher warnen vor Schädigung verschiedener Organe
"Die Erkenntnis, dass selbst ein milder Krankheitsverlauf mittelfristig zur Schädigung diverser Organe führen kann, hat höchste Bedeutsamkeit gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Omikron-Variante, die mehrheitlich mit milderen Symptomen einherzugehen scheint", so die Forscherinnen und Forscher. Lesen Sie dazu: Drosten warnt vor Omikron: Zweifach-Impfung reicht nicht aus
Laut eigener Aussage litten die Studienteilnehmer während ihrer Infektion unter keinen oder höchstens milden bis mittelmäßigen Symptomen. 93 Prozent wurde ambulant behandelt, auf der Intensivstation lag allerdings niemand.
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Zur Beurteilung des Gesundheitszustands der an Corona erkrankten Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer wurde eine Vergleichsgruppe in die Forschungsarbeiten eingebunden. Diese setzte sich aus Personen im Alter von 45 bis 74 Jahren zusammen. Es handelte sich um rund 1300 Menschen mit ähnlichen demografischen und sozialen Hintergründen, die nicht an Corona erkrankt waren.
Alle Untersuchten stammten aus dem Teilnehmerkreis der großen Gesundheitsstudie namens "Hamburg City Health Study" (HCHS), bei der 45.000 Menschen langfristig beobachtet werden. (afp/day)