Berlin. Schnelltests können Coronavirus-Infektionen bereits nach etwa 15 Minuten nachweisen. Was bei einer schnellen Testung zu beachten ist.

  • Corona-Schnelltests sind schneller als PCR-Tests - dafür aber auch unsicherer
  • Sie können eine Covid-19-Infektion in etwa einer Viertelstunde nachweisen
  • Wir erklären, wie die Schnelltests ablaufen – ob durch medizinisches Fachpersonal oder zuhause vorgenommen

Die Impfkampagne der Bundesregierung gewinnt langsam an Tempo – doch bis der Impfstoff für alle Menschen zur Verfügung steht, kann es wohl noch Monate dauern. Deshalb wird immer mehr Hoffnung auf Corona-Schnelltests gesetzt: Kann häufigeres Testen eine schrittweise Rückkehr zur Normalität ermöglichen?

Lesen Sie dazu: Corona-Schnelltests: Hier kann man sie durchführen lassen

Lange durften Coronatests nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden. Seit Ende Februar sind auch Antigentests für Laien zugelassen. Lesen Sie hier: Kann ich Schnelltests in Apotheken kaufen?

Corona-Schnelltest: So laufen die Untersuchungen ab

Coronavirus-Infektionen können durch PCR-Schnelltests und Antigen-Schnelltests nachgewiesen werden. Polymerasekettenreaktionstests weisen das Erbgut des Virus nach – Antigen-Tests weisen dagegen bestimme Proteinstrukturen des Krankheitserregers nach. So laufen die Schnelltests ab:

  1. Wird ein PCR- oder Antigen-Schnelltest durch medizinisches Fachpersonal vorgenommen, wird eine Probe aus dem tiefen Nasen-Rachenraum entnommen. Bei einem Laien-Antigentest reicht die Probe aus dem vorderen Nasenbereich aus. Auch Gurgel- und Spucktests sind bereits für Zuhause verfügbar. Rossmann, dm, Aldi & Co - Welche Discounter und Drogerien Selbsttests verkaufen.
  2. Bei PCR-Tests wird die Probe in eine Kartusche oder eine Kanüle gegeben, die bereits alle benötigten Reagenzien enthält. Nun findet die Polymerasekettenreaktion statt, bei dem die Virusprobe vervielfältigt und der Erreger in einigen Fällen auch eingefärbt wird. Bei Antigen-Tests werden beim Eintauchen der Probe in die Testflüssigkeit die Proteine des Probenmaterials gelöst.
  3. Anschließend werden einige Tropfen der Flüssigkeiten je auf eine Testkassette aufgetragen. Im Fall eines PCR-Tests lässt sich auf der Kassette nun Ablesen, ob eine Virusinfektion vorliegt. Antigen-Tests zeigen an, ob Virusproteine nachweisbar sind: Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest entwickeln sich bei einem positiven Ergebnis zwei Linien auf dem Teststreifen.

Infektionen: Schnelltests bereits nach 15 Minuten ausgewertet

Wie der Name schon verrät, ist der größte Vorteil der Schnelltests die stark verkürzte Auswertungszeit: Schon etwa 15 Minuten nach der Probeentnahme soll ein Ergebnis vorliegen. Deshalb hoffen viele Menschen darauf, die Tests künftig in Schulen oder vor Veranstaltungen einzusetzen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Donnerstagabend nach Beratungen beim EU-Gipfel, es müsse zunächst gründlich geprüft werden, „ob wir uns durch ein vermehrtes Testen auch mit diesen Selbsttests einen Puffer erarbeiten können, so dass wir in der Inzidenz etwas höher gehen können als 35“. Man könne trotz der Selbsttests weder auf Inzidenzen generell verzichten noch sofort öffnen.

Wie sicher sind Corona-Schnelltest?

weitere Videos

    Zu beachten ist beim Schnelltest, dass das Ergebnis nur eine Momentaufnahme des Gesundheitszustands widerspiegelt: Anhand der Auswertung kann keine Aussage über die Zukunft getroffen werden – schon in den kommenden Tagen könnte das Ergebnis eines aktuelleren Tests etwas anderes anzeigen. Außerdem können die empfindlichen Schnelltests keinerlei Informationen zur Viruskonzentration liefern.

    Je nach Art von Schnelltests werden entweder Corona-Viren oder Virenproteine nachgewiesen.
    Je nach Art von Schnelltests werden entweder Corona-Viren oder Virenproteine nachgewiesen. © dpa | Erika Ïurèová